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AKTIEN FRANKFURT/Schluss: Schwach – Alcoa sowie Atomkatastrophe in Japan

FRANKFURT (awp international) – Die eskalierende Atomkatastrophe in Japan hat am Dienstag die Anleger in Deutschland stark verunsichert. Auch Unternehmensnachrichten aus den USA, vor allem von Alcoa, trübten die Stimmung. Der Dax verlor 1,42 Prozent auf 7.102,91 Punkte. Für den MDax ging es um 1,38 Prozent auf 10.308,66 Punkte nach unten. Der TecDax weitete seine Verluste um 2,25 Prozent auf 909,53 Punkte aus.
Nachdem die Atomkatastrophe in Fukushima so schwerwiegend eingestuft wurde wie der Reaktorunfall in Tschernobyl, verloren die deutschen Aktien auf breiter Front. “Die Anleger fürchten wegen der unsicheren Lage in Japan eine längerfristige Unterbrechung der Lieferketten”, sagte Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank.
Besonders stark unter Druck gerieten Börsianern zufolge konjunktursensible Titel. So verloren die Aktien der Commerzbank 4,66 Prozent auf 4,934 Euro und die von BASF 2,83 Prozent auf 62,59 Euro.
ALCOA-ZAHLEN BELASTEN METALLWERTE
Schwächer als der Gesamtmarkt tendierten auch Metallwerte wie Aurubis , ThyssenKrupp und Salzgitter mit Abschlägen von bis zu knapp vier Prozent. Zum Start der US-Quartalsberichtssaison lösten die Zahlen des US-Aluminiumkonzerns Alcoa Enttäuschung aus. Die Titel von Infineon Technologies sanken mit minus 4,70 Prozent auf 7,01 Euro an das Dax-Ende. Laut Händlern folgten die Papiere damit den zuletzt schwachen Autowerten. Infineon liefert Chips für die Autobranche.
Die Aktien des Rückversicherers Munich Re gehörten dagegen nach einer positiven Studie von Morgan Stanley mit plus 0,22 Prozent auf 115,40 Euro zu den wenigen Gewinnern im Leitindex. Die Lufthansa- Titel profitierten laut Börsianern mit plus 2,55 Prozent auf 14,88 Euro vom stark gefallenen Ölpreis.
FRAPORT NACH VERKEHRSZAHLEN SCHWACH
Für die Fraport-Papiere ging es nach Verkehrszahlen um 1,21 Prozent abwärts auf 50,60 Euro. Die späten Osterferien, die Japan- Krise und die Unruhen in Nordafrika haben auf das März-Geschäft gedrückt. Neben den Passagierzahlen sank auch das Fracht- und Luftpostaufkommen. Die Aktien des Aussenwerbers Ströer sprangen im SDax nach Zahlen um 3,85 Prozent auf 22,90 Euro hoch.
Der EuroStoxx 50 ging mit einem Abschlag von 1,42 Prozent bei 2.932,33 Punkten aus dem Handel. Verluste ähnlichen Ausmasses verbuchten auch die Leitindizes in Paris und London . Der Dow-Jones- Index in New York lag zum europäischen Handelsschluss um rund ein Prozent im Minus.
Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 3,23 (Vortag: 3,26) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,18 Prozent auf 120,67 Punkte. Der Bund Future gewann 0,43 Prozent auf 120,41 Punkte. Der Kurs des Euro stieg weiter. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,4470 (1,4434) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,6911 (0,6928) Euro./la/ck

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