Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Australier stimmen für gleichgeschlechtliche Ehe

Freudenbekundung über das Abstimmungsresultat am Mittwoch in Sydney. Keystone/EPA/DAN HIMBRECHTS sda-ats

(Keystone-SDA) Australien hat mit einer starken Mehrheit für die gleichgeschlechtliche Ehe gestimmt. In einer unverbindlichen Volksbefragung per Briefwahl sprachen sich 61,6 Prozent der Teilnehmer für die Ehe für alle aus, wie das australische Statistikamt am Mittwoch mitteilte.

38,4 Prozent stimmten mit “Nein”. In zahlreichen Städten des Landes feierten tausende Unterstützer der gleichgeschlechtlichen Ehe das klare Ergebnis.

An der zweimonatigen Volksbefragung per Post beteiligten sich 12,7 Millionen Menschen, wie der Leiter der Statistikbehörde, Davis Kalisch, auf einer Pressekonferenz mitteilte.

Damit hätten sich fast 80 Prozent der Wahlberechtigten an der Abstimmung beteiligt. “Die Australier können darauf vertrauen, dass diese Zahlen die Meinung der Wahlbevölkerung widerspiegeln”, sagte Kalisch.

Die Volksbefragung ist nicht bindend. Bevor die ersten gleichgeschlechtlichen Paare in Australien heiraten können, muss das Parlament ein entsprechendes Gesetz verabschieden.

“Überwältigendes Ja”

Australiens Regierungschef Malcolm Turnbull begrüsste das “überwältigende Ja” und kündigte eine Abstimmung des Parlaments noch vor Weihnachten an, um gleichgeschlechtliche Ehen per Gesetz zu legalisieren.

“Sie haben für Fairness gestimmt, für Engagement, für die Liebe”, sagte er. Die Stimme der Menschen müsse nun respektiert werden. “Wir haben sie nach ihrer Meinung gefragt, und sie haben sie uns gegeben.” Nunmehr sei es an der Regierung, “zu liefern”.

Turnbull hatte schon früher deutlich gemacht, dass er selbst für die gleichgeschlechtliche Ehe stimmen werde. Allerdings gibt es in seinem konservativen Lager auch zahlreiche Gegner. Zu ihrem Wortführer hat sich Turnbulls Amtsvorgänger Tony Abbott entwickelt.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft