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Panalpina wird vom österreichischen Kartellgericht gebüsst

Der Panalpina Hauptsitz in Basel: Das Unternehmen muss in Österreich eine Busse über zwei Millionen Euro bezahlen. KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER sda-ats

(Keystone-SDA) Das österreichische Kartellgericht hat Millionenstrafen gegen vier Logistikunternehmen verhängt. Gebüsst wird auch die Schweizer Panalpina. Sie muss 2 Millionen Euro bezahlen – rund 2,2 Millionen Franken.

Eine noch höhere Strafe erhält die inzwischen insolvente österreichische Speditionsfirma Etransa. Sie hatte die gegen die Busse von 3,5 Millionen Euro vor dem Obersten Gerichtshof Österreichs Rekurs erhoben. Der Gerichtshof gab dem Rekurs allerdings nicht statt.

Mit 318’000 Euro gebüsst wird zudem der Logistikdienstleister Schenker, eine 100-prozentige Tochter der Deutschen Bahn. Die ÖBB-Tochter Rail Cargo erhält eine Busse von 184’000 Euro, wie die österreichische Wettbewerbsbehörde (BWB) am Mittwoch mitteilte.

Panalpina wies in einer Stellungnahme daraufhin, dass der Bussenentscheid vom österreichischen Kartellgericht bereits im Februar 2015 getroffen worden, aber erst jetzt veröffentlicht worden sei. Panalpina habe eng mit der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde zusammengearbeitet, und die Busse bereits im vergangenen Jahr bezahlt.

Absprachen während fünf Jahren

Ans Licht kam das Kartell aufgrund eines anderen Schweizer Unternehmens: Kühne+Nagel. Die Logistikfirma fungierte als Kronzeuge. Ihr sei “Bussgeldimmunität” zugestanden worden, teilte die Wettbewerbsbehörde mit. Kühne+Nagel habe nur eine untergeordnete Rolle in dem Kartell gespielt.

Aus der Mitteilung geht hervor, dass die Firmen zwischen 2005 und 2010 verschiedene Absprachen getroffen hatten. Es ging dabei um wiederkehrende Ausschreibungen eines österreichischen Kunden für den Transport von Stahlrohren in frühere GUS-Staaten.

Die im Kartell involvierten Firmen hätten die Transportmengen aufgeteilt, Absprachen über die Abwicklung von Teilstrecken getroffen sowie die Preise und die Aufteilung der erzielten Erlöse abgesprochen. Nach Angaben von Panalpina war bei den Absprachen ein ehemaliger Panalpina-Mitarbeiter in Österreich involviert.

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