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PRESSE/RU: Putin will schärfere Verträge für ausländische Autobauer

MOSKAU (awp international) – Russlands Regierungschef Wladimir Putin erhöht den Druck auf ausländische Autokonzerne, eigene Werke in seinem Land zu bauen. Nun wolle der Ex-Kremlchef die Verträge über die Montage von Fahrzeugen in Russland verschärfen, berichtete die Moskauer Zeitung “Kommersant” am Mittwoch. Unternehmen müssten sich demnach verpflichten, künftig mindestens 500 Millionen US-Dollar (rund 375 Mio Euro) in ihre Russland-Projekte zu investieren. Vorgeschrieben werden solle ausser dem Bau von mehr als 300.000 Autos sowie 200.000 Motoren und Getrieben auch die Errichtung eines Zentrums für die Entwicklung neuer Modelle in Russland. Im Gegenzug dürften die ausländischen Autobauer Original- und Ersatzteile zollfrei einführen, sagte Handelsminister Viktor Christenko.
Die aktuellen Verträge würden nur unter den neuen Bedingungen verlängert, drohte Putin. Erst vor kurzem hatte der Ex-Kremlchef angekündigt, die Einfuhrzölle auf Neuwagen von derzeit 30 Prozent stufenweise zu erhöhen.
Allerdings regt sich “Kommersant” zufolge Widerstand gegen die Pläne. So befürchte das Werk IzhAvto in Ischewsk gut 1000 Kilometer östlich von Moskau, dass es die Lizenz zum Bau von Hyundai-Modellen verlieren könne, falls der südkoreanische Konzern den neuen Bedingungen nicht zustimme. Auch das Wirtschaftsministerium warne vor Einbussen, sollte die Regelung eingeführt werden, hiess es. Die russische Autoindustrie zeigte sich zuletzt von der Krise gut erholt und steigerte ihren Absatz in diesem August um etwa 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat./bvi/DP/edh

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