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Untersuchung: Zahlen sind nur Spitze des Eisbergs

(Keystone-SDA) Bern – Etwa sechs Jugendliche oder junge Erwachsene zwischen 10 und 23 Jahren landen täglich auf der Notfallstation, weil sie zuviel Alkohol getrunken haben. Die Diagnose Alkoholvergiftung nahm in den letzten Jahren stark zu, vor allem bei Mädchen und jungen Frauen.
Das zeigt eine Studie der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol und andere Drogenprobleme (sfa) für die Jahre 2006/2007. Die Studie wurde im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) durchgeführt, wie die sfa mitteilte.
In den Jahren 2006 und 2007 wurden gemäss der Studie jährlich rund 970 männliche und 630 weibliche Jugendliche und junge Erwachsene mit einer Alkoholvergiftung als Haupt- oder Nebendiagnose in Schweizer Spitälern behandelt. Die Diagnose Alkoholvergiftung nahm zwischen 2005 und 2007 um 16 Prozent zu.
Diese Zunahme war bei Mädchen und jungen Frauen deutlich stärker (16 Prozent) als bei Knaben und Männern (6 Prozent).
2006/2007 wurden pro Jahr bei 540 Jugendlichen und jungen Erwachsenen Alkoholabhängigkeit diagnostiziert, wie die Studie weiter zeigt. Betroffen waren 340 männliche und 200 weibliche Personen, die meisten davon älter als 19 Jahre.
Die Diagnose Alkoholabhängigkeit nahm zwischen 2005 und 2007 um 18 Prozent zu. Auch hier war der Anstieg bei den jungen Frauen stärker (20 Prozent) als bei den jungen Männern (16 Prozent).
Die Zahlen der Studie widerspiegelten nur die Spitze des Eisbergs, heisst es in der Mitteilung weiter. Denn die Analyse berücksichtigt nur die in Spitälern eingelieferten Personen.

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