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AUSBLICK/Swiss Re Q1: Gewinn von 70 Mio USD erwartet

Zürich (awp) – Die Swiss Re publiziert am Donnerstag, 6. Mai 2010, die Zahlen zum ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2010.
Q1 2010E
In Mio USD AWP-Konsens Q1 2009A
Verdiente Prämien 5’549 5’680
Reingewinn 70 130
Eigenkapital 25’393 20’737
Combined Ratio (%) 108,2 90,2
FOKUS: Das erste Quartal des laufenden Jahres war für die Rückversicherungsbranche von grossen Naturkatastrophen geprägt. Die Erdbeben in Chile und Haiti sowie der europäische Wintersturm Xynthia hat auch bei Swiss Re zu sehr hohen Schäden aus Naturkatastrophen geführt und wird die Combined Ratio entsprechend belasten.
Für das Erdbeben in Chile hat Swiss Re in einer ersten groben Schätzung die für den Rückversicherer entstandenen Kosten auf 500 Mio USD beziffert. Die Kosten für den Wintersturm Xynthia, der über Teile von Europa hinweg gezogen ist, dürften sich nach Angaben von Swiss Re auf 100 Mio USD belaufen.
Bei den Analysten gehen die Meinungen zum Teil weit auseinander. So rechnet die Bank Vontobel mit Schadenkosten aus Naturkatastrophen im Umfang von insgesamt 700 Mio USD. Die Experten von Keefe, Bruyette & Woods (KBW) gehen gar noch weiter und erwarten, dass alleine die Erdbebenschäden in Chile die Swiss-Re-Rechnung mit bis zu 1 Mrd USD belasten dürften.
Entsprechend erwartet KBW im ersten Quartal bei Swiss Re einen sehr hohen Schaden-Kosten-Satz sowie einen Verlust. Der von der Bank Vontobel geschätzt Reingewinn liegt ebenfalls weit hinter den Erwartungen anderer Institute zurück.
Aus der Ölplattformkatastrophe im Golf von Mexiko im Monat April sind nach Angaben von Swiss Re für das zweite Quartal dagegen keine «materiellen» Schäden angefallen.
Die Entwicklung in der Sparte Legacy, in welcher die Swiss Re Altlasten ausgelagert hat und abbauen will, ist ebenfalls mit Unsicherheiten belastet, hiess es. Einige Analysten gehen jedoch davon aus, dass keine grösseren Anpassungen vorgenommen worden sind. Fraglich ist, ob das für ein AA-Rating erforderliche Überschusskapital weiter angewachsen ist. Per Ende 2009 wies die Swiss Re ein Überschusskapital von 9 Mrd CHF aus.
Nebst den Quartalszahlen macht Swiss Re am Donnerstag auch Angaben zur Vertragserneuerungsrunde April. Dabei dürfte Swiss Re ein ähnliches Bild aufzeigen, wie anlässlich der Erneuerungsrunde Januar. Swiss Re ging damals davon aus, dass ihr konsequentes Underwriting im Jahr 2010 auf einen Schaden-Kosten-Satz von 93% abzielt.
ZIELE: Swiss Re strebt über den Versicherungszyklus eine Eigenkapitalrendite von 12% an. Im Kerngeschäft wird mit einer Eigenkapitalrendite von 14% gerechnet.
Weiter will die Gruppe bis im Ende 2010 die Kostenbasis um 400 Mio CHF reduzieren. Mit der laufenden Reorganisation sei Swiss Re auf Kurs, hiess es anlässlich der Bilanzmedienkonferenz Mitte Februar. Im Jahr 2009 realisierte Swiss Re Nettoeinsparungen nach Restrukturierungskosten in der Höhe von 205 Mio CHF, was über dem ursprünglichen Ziel für das Jahr von 100 Mio CHF lag.
PRO MEMORIA: Swiss Re hat in den hoch verschuldeten Eurozone-Länder praktisch keine oder sehr tiefe Exposure. In Griechenland liege das Kredit-Exposure unter 500 Mio CHF, in Italien sei es auf einem sehr tiefen Niveau und in Spanien und Portugal weise Swiss Re praktisch keine Bond-Engagements auf, erklärte CFO George Quinn anlässlich der Bilanzmedienkonferenz.
Die Swiss Re schätzt die eigene Schadenbelastung durch das Erdbeben in Chile auf etwa 500 Mio USD und jene durch den Wintersturm Xynthia, der über Europa zog, auf 100 Mio USD. Die Unsicherheiten bei der Schadenschätzung nach Katastrophen wie solchen in Chile seien allerdings beträchtlich, hiess es.
Anfang April hat Swiss Re das im August 2007 lancierte Aktienrückkaufprogramm per 7. April definitiv abgeschlossen. Insgesamt kaufte der Rückversicherer über die zweite Handelslinie 26’230’000 Aktien für 2,1 Mrd CHF zurück.
HINWEIS: Swiss Re wird die Berichtswährung umstellen und die Zahlen zum ersten Quartal 2010 erstmals in US-Dollar und nicht mehr in Schweizer Franken ausweisen.
Website: www.swissre.com
pf/mk/dl

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