IAG-Gesellschaften British Airways und Iberia trotz Krisen im Aufwind (AF)
LONDON (awp international) – Die verbündeten Fluglinien Iberia und British Airways haben im ersten Quartal trotz der Krisen in Japan und Nordafrika deutlich an Höhe gewonnen. Dank gestiegener Nachfrage und eines Sondergewinns aus ihrer Fusion stand im üblicherweise schwachen ersten Quartal unter dem Strich ein Überschuss von 33 Millionen Euro, wie der neue Mutterkonzern International Airlines Group (IAG) am Freitag mitteilte. Ein Jahr zuvor hatten die damals noch eigenständigen Fluglinien aus Spanien und Grossbritannien rechnerisch einen Verlust von 243 Millionen Euro erlitten.
Auch im eigentlichen Geschäft ging es aufwärts: Der Umsatz sprang dank gestiegener Nachfrage um 15 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Der saisontypische operative Verlust verringerte sich um mehr als die Hälfte auf 102 Millionen Euro. Fluggesellschaften und Reiseveranstalter erzielen ihre Gewinne vor allem in der Hauptreisezeit im Sommer.
Sorgen bereiten dem Management unterdessen das immer teurer werdende Kerosin und die Krisen dieser Welt. In diesem Jahr erwartet die IAG Treibstoffkosten von 5,2 Milliarden Euro, 100 Millionen mehr als bislang. Auch die Erdbeben-Katastrophe in Japan und die Unruhen im Nahen Osten und Nordafrika belasten das Geschäft. Im Gesamtjahr dürfte der Gewinn alleine wegen dieser Krisen um 90 bis 100 Millionen Euro niedriger ausfallen, fürchtet die IAG-Spitze.
Dennoch will Konzernchef Willie Walsh den operativen Gewinn 2011 deutlich steigern. Dazu sollen steigende Durchschnittserlöse ebenso beitragen wie Sparmassnahmen im Konzern. Dabei machen IAG ähnlich wie der Lufthansa vor allem die Strecken innerhalb Europas Sorgen. Während das Geschäft auf der Langstrecke gut läuft, ist der Wettbewerb auf der Kurzstrecke sehr stark. Hier machen den klassischen Fluglinien auch die Billigflieger wie Ryanair und Easyjet zu schaffen.
Im April verzeichnete IAG nach den Problemen mit der Aschewolke ein Jahr zuvor ein kräftiges Passagierplus. Die Zahl der Fluggäste wuchs um 17,5 Prozent auf fast 4,4 Millionen. Wegen des Vulkanausbruchs in Island war der Himmel über Europa ein Jahr zuvor tagelang für den Flugverkehr gesperrt worden. Faktisch sei der Gesellschaft damit das Geschäft von sechs Tagen verloren gegangen, hiess es. Die Aktie der IAG legte im frühen Handel um 2,24 Prozent auf 251,50 Prozent zu./stw/wiz