Köhler beim Papst: Finanzkrise als Chance nutzen
(Keystone-SDA) Rom – Papst Benedikt Benedikt XVI. hat mit dem deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler in einer Privataudienz über die Wirtschafts- und Finanzkrise gesprochen – und über die Chancen, die daraus auch erwachsen.
Er habe Benedikt berichtet, dass die Krise in ihren strukturellen Ursachen noch nicht behoben sei und die Finanzakteure über ein nachhaltiges Handeln noch nachdenken müssten, sagte Köhler in Rom nach einer knapp halbstündigen Audienz im Apostolischen Palast des Vatikans.
Die Krise sei auch eine Chance, «die nicht verschleudert werden darf». Sie habe gezeigt, «dass Geld auch ein Sprengsatz sein kann für den sozialen Zusammenhalt und die Gemeinschaft», sagte Köhler, der danach auch Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone getroffen hat.
Der Bundespräsident unterstrich, wie wichtig der Papst für all jene Fragen sei, «die Grundlagen für eine bessere Welt schaffen.» Benedikt hat in der Audienz in der Privatbibliothek des Palastes seinem Gesprächspartner deutlich gemacht, «dass wir unseren Blick weiten müssen über die Europäische Union hinaus.»
Das gemeinsame Ziel seien dabei Gerechtigkeit und Frieden in der Welt, zumal Hunger, Armut und Ausbeutung Gefahren mit sich brächten, sagte Köhler. Er hatte am Vorabend vor einem Konzert in der Sixtinischen Kapelle Benedikts Sozial-Enzyklika hervorgehoben und sich dessen Wunsch angeschlossen, eine «echte politische Weltautorität» zu schaffen.