PRESSE/Vögele-CEO: 2010 wird nicht einfacher und schon gar nicht ein Hurra-Jahr
(Wiederholung vom Freitagabend)
Pfäffikon (awp) – Die Modekette Charles Vögele sieht sich auch im neuen Geschäftsjahr mit Herausforderungen konfrontiert. «2010 wird nicht einfacher und schon gar nicht ein Hurra-Jahr, da die Gesamtwirtschaft noch nicht alle Schwierigkeiten überwunden hat», sagte CEO André Maeder im Interview mit der Finanz und Wirtschaft (FuW, Vorabdruck vom 19.12.).
Entsprechend vorsichtig werde das Unternehmen investieren, sagte der CEO weiter. Zugewinne seien nur über Verdrängung möglich, und das können nur über eine klare Positionierung geschehen. Ein wichtiges Instrument sei dabei das neue Ladenbaukonzept, das derzeit in drei Filialen getestet und im Frühjahr 2010 in zehn weiteren Filialen inklusive im Flaggschiff in Zürich umgesetzt werde.
Auch brauche das Unternehmen «ein Trading-up im Image, in der Schärfe und im Aussehen, aber auf keinen Fall im Preis», sagte Maeder weiter. «Wir behalten unsere Preispositionierung und den Grundsatz unseres Sortiments.»
Von einer Wirtschaftskrise könne das Unternehmen grundsätzlich profitieren, indem es für Kunden interessant werde, die sich höhere Preise nicht mehr leisten können. «Das setzt voraus, dass wir richtig aufgestellt sind. Aktuell haben wir erst eine Chance, wenn wir unsere eben angepackten Hausaufgaben erledigt haben», sagte der CEO.
Gefragt nach einem diesbezüglichen Fahrplan sagte Maeder: «Wir werden 2010 klare Verbesserungen auf allen Ebenen sehen. Alles in allem veranschlage ich für die Schärfung der Positionierung und die Anpassung der Prozesse drei Jahre. Ende 2011 ist somit ein erster Richtwert.»
Hinsichtlich der Margenziele meinte Maeder, Vögele sollte als vertikaler Retailer mittelfristig 12 bis 15% Ebitda-Marge erzielen können. «In naher Zukunft wollen wir über 10% kommen und rasch darauf aufbauen. Im laufenden Jahr wird wegen des Altwarenabbaus ein Verlust resultieren.»
Als «absolut zuversichtlich» zeigt sich der CEO bezüglich einer Selbständigkeit von Vögele, «wenn wir die Hausaufgaben im Rahmen des Strategieprojekts richtig gelöst haben». Im Vergleich zum Frühjahr sei die Situation anders, weil sich Laxey Partners und andere Aktivisten weitgehend verabschiedet haben.
ch/ps