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Ein Skifahrer auf der Piste

Heute in der Schweiz

Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer,

Ich hoffe, dass Sie schon die Festtage geniessen oder sich darauf vorbereiten, und vielleicht sogar wie viele Leute in der Schweiz einen Skiausflug planen. Aber Vorsicht, auf den Pisten häufen sich die Unfälle. Schauen Sie, dass Sie nicht in die entsprechende Unfallstatistik aufgenommen werden – wie es mir vor zwei Jahren passierte.

Sicherer ist es, einfach die üppigen – oder gar gigantischen – traditionellen Mahlzeiten dieser Zeit zu geniessen. In diesem Zusammenhang haben mehrere Schweizer Zeitungen über die Essgewohnheiten der Schweiz berichtet – einem Land, in dem 20% der Lebensmittelausgaben für den Kauf von Fleisch aufgewendet werden.

Ebenfalls eine Weihnachtspause in der Schweiz macht der Schweizer Astronaut Marco Sieber, über den wir am Ende dieses Briefings lesen werden.

Menschen auf einem Skilift
EPA/VALENTIN FLAURAUD

Die Menschen, die sich in der Schweiz auf den Skipisten verletzen, werden immer älter. Im Jahr 2022 waren 56% über 40 Jahre alt, während ihr Anteil 2003 noch bei 39% lag.

Jährlich verletzen sich rund 35’000 Personen auf Schweizer Skipisten. Mangelnde Vorbereitung, Überanstrengung oder Überschätzung der eigenen Fähigkeiten sind die häufigsten Ursachen.

Diese Unfälle nehmen zu, ebenso wie das Alter der Betroffenen. Die daraus resultierenden Arbeitsausfälle gehen in die Hunderttausende, wie eine Studie der Suva-Versicherung zeigt.

«Nach einer Verletzung auf der Piste», heisst es auf der Website der Suva, «benötigen Schneesportlerinnen und Schneesportler durchschnittlich 22 Tage, um sich zu erholen und wieder an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren. Pro Jahr müssen Unternehmen in der Schweiz insgesamt über 800’000 Ausfalltage hinnehmen, weil Mitarbeitende wegen Schneesportunfällen fehlen. Bei den Ausfalltagen führen die 40- bis 64-Jährigen die Statistik mit jährlich über 470 ’000 Tagen an. Das ist eine Zunahme von rund 40% in den letzten 15 Jahren.»

Ein Weihnachtsmenü neben dem Weihnachtsbaum
KEYSTONE/DPA/Jan Woitas

In der Weihnachtszeit wird in der Schweiz ein deutlicher Anstieg des Fleischkonsums registriert – den die Schweizer Bevölkerung allerdings auch den Rest des Jahres sehr geniesst, wenn auch weniger als im Durchschnitt der OECD-Länder.

Im Durchschnitt werden in der Schweiz 20% der Ausgaben für Lebensmittel für den Kauf von Fleisch verwendet, wie verschiedene Zeitungen in der Deutschschweiz, darunter der Tages-Anzeiger und die Berner Zeitung, unter Berufung auf eine Analyse von Proviande berichten.

Es gibt keine offiziellen Daten über den genauen durchschnittlichen Fleischkonsum in der Schweiz, aber im Jahr 2023 lag das Pro-Kopf-Fleischangebot (Menge des in der Gastronomie und im Detailhandel angebotenen Fleisches) bei 48,43 kg pro Person und Jahr. In diesen Zahlen sind auch Abfälle (z.B. Knochen) und Futtermittel berücksichtigt, nicht aber im Ausland gekauftes Fleisch.

Es ist also anzunehmen, dass der durchschnittliche jährliche Fleischkonsum in der Schweiz deutlich über den 18,7 Kilo liegt, die ein Erwachsener gemäss den Empfehlungen des Bundes und der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) konsumieren sollte. Er liegt aber auch weit unter dem Durchschnitt der OECD-Länder, das bei rund 70 kg pro Person und Jahr beträgt.

Marco Alain Sieber
Keystone / Alessandro Della Valle

Marco Sieber, nach Claude Nicollier der zweite Schweizer Astronaut, absolviert derzeit eine Ausbildung bei der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Zurzeit macht er über Weihnachten Ferien in der Schweiz. Der Tages-Anzeiger hat ihn zu einem Gespräch getroffen.

Der Arzt mit einer Leidenschaft für Fallschirmspringen und Tauchen geht offenbar gerne an seine Grenzen, wie er gegenüber der Zeitung bestätigt. «Limiten zu suchen, besser zu werden, meine Grenzen zu verschieben – das ist sicher etwas, was mich schon immer angetrieben hat», sagt er und gibt zu, dass er auch sehr gut im «Nichtstun» und Entspannen ist. Aber: «Wenn ich einen Job hätte, bei dem ich jeden Tag immer genau das Gleiche machen müsste, würde mir schon langweilig werden.»

Die ESA-Ausbildung ist für den 35-Jährigen aus dem Kanton Bern «spannend». Schwierig, gewiss, aber so gestaltet, dass sie nicht überfordernd ist. «Das Ziel ist natürlich nicht, dass es jemanden umhaut und er die Ausbildung nicht beenden kann», sagt er.

Sieber verbrachte auch sechs Monate bei der NASA in Huston, wo er viel über die Systeme der Internationalen Raumstation (ISS) lernte, auf die er frühestens 2027 gehen wird. «Das hat mich sehr gefordert, aber nicht überfordert. Vielleicht kann ich die Systeme nicht bis ins Detail begreifen wie mein Kollege, der Ingenieur ist – aber es reicht.»

Ein Mann und zwei Kinder vor einem geschmückten Weihnachtsbaum im Freien
Keystone / Salvatore Di Nolfi

Bild des Tages

Ich verabschiede mich mit diesem weihnachtlichen Foto, das auf dem Place du Molard in Genf aufgenommen wurde. Und wünsche Ihnen bei dieser Gelegenheit frohe Festtage!

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Debatte
Gastgeber/Gastgeberin Zeno Zoccatelli

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Übertragung aus dem Italienischen: Giannis Mavris

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