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Aareal-Bank-Chef rechnet frühestens in zwei Jahren mit normalem Immobilienmarkt

FRANKFURT (awp international) – Die Immobilienmärkte brauchen nach Einschätzung der Aareal Bank trotz der zuletzt gesehenen Wirtschaftserholung noch länger um sich zu erholen. “Die Märkte werden sich nun schrittweise normalisieren und wahrscheinlich ab dem Jahr 2012 wieder einen Zustand erreicht haben, den man als Normalität bezeichnen könnte”, sagte Aareal-Bank-Chef Wolf Schumacher der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (FAZ/Montagausgabe). Er bestätigte damit frühere Aussagen. Der Markt für gewerbliche Immobilien sei mitten in der Bodenbildung und habe diese zum Teil schon vollzogen.
“Anlass genug für uns, mit vorsichtigem Optimismus nach vorne zu blicken und unser Neugeschäft, wie schon im bisherigen Jahresverlauf geschehen, behutsam, aber stetig auszubauen”, sagte Schumacher. Die grössten Sorgen bereite derzeit der spanische Markt. Dort gebe es aber vor allem Probleme im Wohnimmobilienbereich. Hier werde die Korrektur noch Jahre benötigen. “Die Aareal Bank ist aber nicht im Wohnbereich investiert”, sagte er. Das Engagement bei den gewerblichen Immobilien werde sehr intensiv beobachtet. “Wir fühlen uns dank der durchweg guten Besicherung aber durchaus komfortabel positioniert.”
Schumacher bekräftigte zudem frühere Aussagen in puncto Rückzahlung der Staatshilfen. “Unser Wunsch ist es natürlich, diese so schnell wie möglich abzuschliessen. Einen konkreten Zeitpunkt können und wollen wir aber noch nicht nennen.” Zuvor müssten noch die wichtigsten Fragen in Sachen Aufsicht geklärt sein. Zudem müsse sich das geschäftliche Umfeld weiter stabilisieren. “Erst wenn wir bei all diesen Themen Klarheit haben, können wir auch die nächsten Schritte angehen. Jetzt ist dazu noch viel zu früh.”
Die Aareal Bank war 2009 trotz schwarzer Zahlen unter den staatlichen Rettungsschirm geschlüpft und hatte neben einer Stillen Einlage über 525 Millionen Euro Garantien für unbesicherte Anleihen in Höhe von 4 Milliarden Euro erhalten. Ende Juni hatte der Immobilienfinanzierer mit 150 Millionen Euro einen Teil der Staatshilfen zurückgezahlt./zb/dct/wiz

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