AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Kaum verändert
Nach kräftigen Gewinnen in der vergangenen Woche wird der Dax am Montag kaum verändert erwartet. Der X-Dax als Indikator für die ausserbörsliche Entwicklung des deutschen Börsenbarometers stand kurz nach 8.00 Uhr bei 5.722 Punkten und damit fast genau auf dem Niveau des Dax-Xetra-Schluss am Freitag. In der Vorwoche hatte der Leitindex rund vier Prozent zugelegt.
Die Stabilisierung des Euro dürfte laut Marktanalyst Ben Potter vom Marketmaker IG Markets indes für einen positiven Grundton sorgen. Der Blick auf die Vorgaben der Übersee-Börsen ist ebenfalls eher positiv: So hatte der US-Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) am Freitag nach Xetra-Schluss zwar 17 Punkte abgegeben, aber minimal im Plus geschlossen. Der Nikkei-225-Index in Japan ging an diesem Morgen sehr fest aus dem Handel.
Auf der Agenda stehen an diesem Morgen kaum marktbewegende Neuigkeiten. Der gestartete Pilotenstreik bei der Lufthansa drückte die Aktien der Fluggesellschaft vorbörslich um 0,7 Prozent. Ein Händler sagte dazu: «Rund 1.200 von 1.800 täglichen Flügen müssen nun gestrichen werden. Das hat die Fluggesellschaft aber bereits angekündigt und ist daher keine Überraschung.» Zu dem Streik selbst äusserte er sich im Hinblick auf die Piloten sehr kritisch. Es sei bekannt, dass die «Lufthansa-Piloten besser bezahlt werden als andere und sie weitere beträchtliche Privilegien haben».
Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport einigte sich unterdessen nach monatelangen Verhandlungen mit den Fluggesellschaften auf eine Steigerung der Start- und Landegebühren bis zum Jahr 2015. Angesichts der aktuell klammen finanziellen Lage der Fluggesellschaften und wegen der schwierigen Marktverfassung wurde dies von Börsianern als «wichtige Einigung für den Flughafenbetreiber» bewertet.
Der Touristikonzern Tui erwägt einem Pressebericht zufolge ein Gebot zur Komplettübernahme seiner britischen 54-prozentigen Tochter Tui Travel . Über das Milliardengeschäft habe die im MDax notierte Gesellschaft in den vergangenen Wochen Gespräche mit Banken geführt, berichtete der «Sunday Telegraph», ohne konkrete Quellen zu nennen. Ein Tui-Sprecher dementierte den Bericht. Im Falle einer Übernahme der restlichen Anteile würden eher die Tui-Travel-Aktien als die Tui-Papiere profitieren, urteilte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research.
Geschäftsjahreszahlen veröffentlichte am Morgen zudem die Dab Bank . Sie meldete einen kräftigen Anstieg des Vorsteuerergebnises im Vergleich zum Vorjahr. Der Konzernbilanzgewinn 2009 betrug 22,56 Millionen Euro.
Dem Sportwagenbauer Porsche drohen in Amerika empfindliche Strafen und im schlimmsten Fall sogar das Aus auf dem US-Markt. Auslöser der Misere sind neue Grenzwerte für den Verbrauch, die im kommenden Jahr in Kraft treten ? und die Porsche deutlich überschreitet. «Für die Modelljahre 2012 bis 2015 haben wir eine Ausnahmegenehmigung bekommen», sagte Porsche-Lobbyist Stephan Schläfli der «Financial Times Deutschland» (Montagausgabe). «Ab 2016 gilt diese aber nicht mehr.»/ck/ag