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AKTIEN FRANKFURT/Eröffnung: Gewinne - Dax wieder über 6.000 Punkten

Dieser Inhalt wurde am 04. Januar 2010 - 09:50 publiziert

FRANKFURT (awp international) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag zum Börsenauftakt 2010 trotz durchwachsener Vorgaben Gewinne verzeichnet. Am ersten Handelstag des neuen Jahres gewann der Dax im frühen Geschäft 0,85 Prozent auf 6.008,33 Punkte und notierte damit wieder über der viel beachteten 6.000-Punkte-Marke, die er kurz vor Jahresende erstmals seit September 2008 überschritten hatte. Der MDax rückte um 0,72 Prozent auf 7.560,83 Zähler vor und der TecDax gewann 0,92 Prozent auf 825,13 Zähler.
Nach der zuletzt positiven Tendenz der Aktienmärkte sehen Börsianer gute Aussichten für eine Fortsetzung in den ersten Wochen des Jahres."Der erste Handelstag im neuen Jahr steht für die Aktienmärkte unter einem positiven Stern", sagte ein Händler. Das einzige, was nach wie vor störe, seien die schwachen Umsätze bei den jeweiligen Ausbrüchen des Marktes nach oben. Am Nachmittag dürften US-Konjunkturdaten neue Impulse geben.
Die Siemens-Aktien legten nach einem Auftrag sowie Aussagen eines Wettbewerbers um 1,43 Prozent auf 65,13 Euro zu. Der Elektrokonzern liefert 54 Elektrozüge für den russischen Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014 Sotschi. Der Kaufpreis belaufe sich auf bis zu 580 Millionen Euro, hatte der Industriekonzern am vergangenen Mittwoch nach dem Frankfurter Börsenschluss mitgeteilt. Zudem zitiert der "Spiegel" Konkurrent Philips mit dem Ziel, nach dem Ende der Krise seinen Umsatz um mindestens sechs Prozent jährlich zu steigern. Laut einem Händler erwarten Analysten für 2010 ein Wachstum von rund zwei Prozent und für das kommende Jahr über vier Prozent. Der Auftrag aus Russland sei zwar leicht positiv für Siemens, aber ebenso wenig wie die Philips-Aussagen ein grosser Kurstreiber, meinte er indes. Gleiches gelte für die in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" angekündigte Ausgabe von Unternehmensanleihen in US-Dollar.
Dagegen gehörten Anteilsscheine von Bayer mit minus 0,14 Prozent auf 55,88 Euro zu den schwächsten Werten im Dax. Die Sicherung des Rohstoffbezugs zählt für den Pharma- und Chemiekonzern zu den Herausforderungen im Industriegeschäft. "Wir müssen eine dauerhafte Rohstoff-Versorgung zu günstigen Preisen sicherstellen", sagte Konzernchef Werner Wenning der "Börsen-Zeitung" (Donnerstagausgabe). Die Rückkehr zu den alten Produktionsniveaus in der Chemie wird sich nach Einschätzung des 2010 ausscheidenden Bayer-Chefs noch drei bis vier Jahre hinziehen. Dann sollten auch die wesentlichen Produktlinien des Teilkonzerns Material Science wieder Wachstumsraten von fünf bis sechs Prozent zeigen. "Diese Aussagen sind nicht gerade optimistisch", kommentierte ein Händler.
Unter denTechnologiewerten sprangen Jenoptik um 5,01 Prozent auf 3,98 Euro hoch. Der Konzern will sein Laser-Geschäft für die Solarindustrie ausbauen und in den Markt für LED-Beleuchtung einsteigen, wie Vorstandschef Michael Mertin in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa sagte. Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade urteilte: "Beide Segmente sind ausgemachte Wachstumsmärkte, da wäre es schon sehr interessant, wenn der Einstieg gelingen würde." Der Einstieg in den Solarmarkt könne über ein Nischensegment erfolgen. Beim LED-Markt ist er allerdings skeptischer, "da diese Branche stark umkämpft ist und die Stücke vom Kuchen schon verteilt sind".
Die im MDax notierten Krones-Titel gewannen 1,34 Prozent auf 35,98 Euro. Beim Hersteller von Getränkeabfüllanlagen soll es bald wieder aufwärts gehen. 2010 will der Konzern operativ in die Gewinnzone zurückkehren, der Umsatz soll über der Marke von zwei Milliarden Euro liegen. "Die Auftragseingänge ziehen wieder an", sagte Finanzvorstand Hans-Jürgen Thaus der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag". Analysten bleiben allerdings skeptisch. So sah Holger Schmidt von Equinet in den Aussagen keine positiven Überraschungen oder Impulse. Der Preisdruck habe allenfalls leicht nachgelassen und sorge in Verbindung mit der geringen Auslastung für eine anhaltende Belastung der Profitabilität. Er blieb bei seinem "Sell"-Urteil mit einem Kursziel von 28 Euro.
Die Titel von Fraport verloren hingegen trotz eines Presse-Interview mit einem positiven Grundton 0,30 Prozent auf 36,17 Euro. Der Flughafenbetreiber könnte 2009 ein besseres Ergebnis erzielt haben als bislang angenommen. "Wir haben gesagt, dass wir ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 530 bis 540 Millionen Euro erwarten. Der Trend ist in den vergangenen Wochen eindeutig positiv. Wir sehen daher kein Risiko nach unten, vielleicht aber eine Chance nach oben", sagte Finanzvorstand Matthias Zieschang "Euro am Sonntag". Aktionären stellt Fraport eine Dividende auf Vorjahresniveau von 1,15 Euro je Aktie in Aussicht. "Eine echte Überraschung sind die Aussagen nicht, nachdem Fraport die Passagier-Ziele für den Flughafen Frankfurt bereits angehoben hat", sagte ein Händler.
Im SDax trieb eine positive Studie die Aktien von Air Berlin um 3,86 Prozent auf 3,91 Euro nach oben. Die Deutsche Bank stufte die Papiere der Fluggesellschaft von "Hold" auf "Buy" hoch. Das Unternehmen sei nach zwei schwierigen Jahren zurück auf dem richtigen Weg: Restrukturiert, rekapitalisiert und mit erneuerter Marketing- und Markenpolitik, schrieb Analyst Lars Slomka. Die Verkehrszahlen hätten sich stabilisiert und von 2010 an sei mit einer Volumenerholung zu rechnen. Sein Kursziel beliess Slomka bei 5,00 Euro./gl/ck

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