AKTIEN FRANKFURT/Schluss: Gewinne im Dax nach positiven US-Daten
FRANKFURT (awp international) - Positive Konjunkturdaten aus den USA haben dem Dax am Freitag Auftrieb gegeben. Vor allem starke Einzelhandelsumsätze im November seien der Grund gewesen für die weitere Erholung, sagten Händler. Etwas Druck sei gegen Börsenschluss aber durch die Euro-Schwäche zum Dollar in den Markt gekommen. Der Leitindex knüpfte mit plus 0,83 Prozent auf 5.756,29 Punkte an sein Vortagesplus an. Im Wochenverlauf büsste er dennoch etwa ein Prozent ein. Der MDax mittelgrosser Werte legte um 1,02 Prozent auf 7.301,46 Zähler zu. Der TecDax hingegen gab um 0,47 Prozent auf 810,63 Punkte nach.
Der Aktienmarkt habe sich bislang als "sehr robust" erwiesen, auch wenn das bisherige Jahreshoch im Dax von 5.888 Punkten noch nicht habe geknackt werden können, sagte Marktanalyst Robert Halver von der Baader Bank. Sein Kollege Patrick Pflüger von IG Markets verwies für die recht stabilen Gewinne zum Wochenschluss in erster Linie auf die "guten Daten zu den US-Einzelhandelsverkäufen". Sie seien "besonders positiv zu interpretieren" und zeigten, dass das wichtige Weihnachtsgeschäft gut angelaufen und die Konjunktur damit nicht so stark angeschlagen sei wie befürchtet. Zudem habe sich auch das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima überraschend deutlich aufgehellt.
Favorit an diesem Tag war die Linde-Aktie nach einer Hochstufung durch Morgan Stanley. Sie gewann 3,91 Prozent auf 85,60 Euro. In Erwartung einer in Kürze anstehenden Erholung des Industriegase-Sektors hob Analyst Peter Mackey den Titel von "Equal-weight" auf "Overweight" und das Kursziel von 78,00 auf 110,00 Euro. Das mittelfristige Umsatzpotenzial des Konzerns spiegele sich nicht ausreichend in der aktuellen Markterwartung wider, schrieb er.
Die beiden Aktiengattungen von Volkswagen (VW) zählten ebenfalls zu den bevorzugten Werten der Anleger. Sie profitierten von den Absatzzahlen für November. Der Autobauer meldete im abgelaufenen Monat den höchsten Zuwachs bei den globalen Auslieferungen in diesem Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Absatz weltweit um fast ein Fünftel. Die VW-Stämme rückten um 1,20 Prozent auf 81,67 Euro vor. Den Vorzugsaktien kam zudem eine positive Studie der US-Bank Goldman Sachs zugute, die sie um 2,51 Prozent auf 66,63 Euro steigen liess. Die Vorzüge zählen laut Goldman zu den überzeugendsten Investment-Ideen in Europa und dürften "langfristig ein weltweiter Gewinner" sein.
Der Düngemittel- und Salzhersteller K+S schloss seine Kapitalerhöhung erfolgreich ab. Die beiden grössten K+S-Aktionäre - MCC/EuroChem und BASF - beteiligten sich an der Kapitalerhöhung in vollem Umfang. Die Aktie gewann 1,56 Prozent auf 42,25 Euro. Nach Kurssteigerungen am Donnerstag zählten hingegen die Bank-Aktien nun wieder zu den grössten Verlierern. Die Anteilsscheine der Deutschen Bank büssten 0,94 Prozent auf 47,760 Euro ein, die der Commerzbank fielen um 1,25 Prozent auf 5,935 Euro.
Im MDax litt das Papier des Kranbauers Demag Cranes unter Aussagen des finnischen Wettbewerbers Konecranes und verlor 2,02 Prozent auf 23,80 Euro. Die Umsätze von Konecranes könnten nach Management-Bekundungen im Jahr 2009 wegen verschobener Auslieferungen etwas unter der bisherigen Prognose liegen. Die Medigene-Titel gaben kurz vor Handelsschluss einen Teil ihrer Gewinne ab und schlossen mit plus 1,33 Prozent auf 3,81 Euro. Das im TecDax notierte Biotechnologie-Unternehmen verschob den Entwicklungsplan für seinen Medikamentenkandidaten RhuDex deutlich nach hinten und verkleinert zugleich seinen Vorstand./ck/das