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AKTIEN FRANKFURT/Schluss: Dax startet erholt in die neue Woche

FRANKFURT (awp international) – Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Montag wieder auf einen kräftigen Erholungskurs begeben. Nach einem festeren Auftakt sorgten stärker als erwartet gestiegene Konsumausgaben aus den USA am Nachmittag für zusätzlichen Aufwind. So ging der Dax um 2,39 Prozent höher bei 5.670,07 Punkten aus dem Handel. In der von Schwankungen geprägten Vorwoche hatte der Leitindex nach vier schwachen Wochen erstmals wieder ein moderates Plus erzielt. Der MDax rückte am Montag um 2,65 Prozent auf 8.857,44 Punkte vor. Der TecDax stieg um 2,45 Prozent auf 732,53 Punkte.
«Die US-Daten haben heute im ansonsten konjunkturschwachen US-Umfeld zu einer Sorgenpause geführt», sagte Marktanalyst Robert Halver von der Baader Bank. In den USA waren die privaten Konsumausgaben im Juli stärker gestiegen als erwartet. Zuvor wurden bereits die Aussagen von Fed-Präsident Bernanke vom Freitag positiv aufgearbeitet, hiess es am Markt. Der US-Notenbankchef hatte nach Einschätzung von IG Markets eine «kluge Rede» gehalten und nachdrücklich seinen Glauben an eine Erholung der Wirtschaft betont. Allerdings sei der Handel am Montag aber auch von einer dünnen Handelsaktivität geprägt gewesen, betonten Börsianer vor dem Hintergrund einer feiertagsbedingten Pause in London.
STURM ‹IRENE›: VERSICHERER KOMMEN MIT BLAUEM AUGE DAVON
Versicherer waren Händlern zufolge wegen der weniger heftigen Folgen von Wirbelsturm «Irene» in den USA gefragt. Allianz-Papiere verteuerten sich um 3,28 Prozent auf 68,32 Euro und Munich Re legten rund 4 Prozent auf 89,17 Euro zu. Am Wochenende hatte der mittlerweile zum tropischen Sturm abgestufte Hurrikan an der Ostküste der USA gewütet und dabei die Millionenmetropole New York lahmgelegt. Letztlich kam der Big Apple aber glimpflich davon.
Die marktbreite Erholung zeigte sich derweil besonders stark bei Versorgertiteln. RWE-Aktien nahmen mit einem Aufschlag von 5,21 Prozent auf 25,945 Euro am Ende die Dax-Spitze ein und Eon gewannen 4,64 Prozent. Zu den Favoriten gehörten zudem die 5,16 Prozent festeren K+S Titel. Als Grund genannt wurden Kursgewinne bei US-Konkurrenten wie Mosaic und Potash vom Freitag. Adidas-Titel gewannen ferner 3,65 Prozent auf 47,645 Euro, nachdem Konzernchef Herbert Hainer im «Wall Street Journal» die Unternehmensziele bis 2015 bekräftigt hatte.
LANXESS KRÄFTIG ERHOLT, PRO7 WILL AKTIEN ZURÜCKKAUFEN
Lanxess zeigten im MDax mit plus 6,23 Prozent auf 42,27 Euro eine Gegenreaktion, nachdem Aktienverkäufe von Chef Axel Heitmann am Freitag für scharfe Verluste gesorgt hatten. Börsianern zufolge sieht es danach aus, als ob dessen Verkäufe nicht mit Sorgen um das Geschäft des Chemiekonzerns zu begründen waren. Ein Aktienrückkaufprogramm bei ProSiebenSat.1 Media liess die Papiere des TV-Konzerns ferner um mehr als 6 Prozent auf 12,63 Euro steigen.
Im TecDax waren Roth & Rau mit minus 0,41 Prozent der einzige Verlierer. Unter Index-Experten gilt als gesichert, dass die Aktie des Solarzulieferers aufgrund der Übernahme-Aktivität durch den Schweizer Grossaktionär Meyer Burger im September aus dem Technologieindex fällt und durch die Papiere von Xing ersetzt wird. Bester Wert im TecDax waren indes die Nordex-Titel mit einem Plus von mehr als 10 Prozent. Händler verwiesen auf anhaltende Aktienkäufe von Grossaktionärin Susanne Klatten.
BÖRSEN IN EUROPA UND DEN USA EBENFALLS AUF ERHOLUNGSKURS
Der EuroStoxx 50 stieg um 2,23 Prozent auf 2239,30 Punkte und auch in Paris waren mit mehr als zwei Prozent deutliche Kursgewinne zu verzeichnen. In London wurde indes wegen eines Feiertags nicht gehandelt. In den USA lag der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss mit rund 1,5 Prozent im Plus.
Am deutschen Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,92 (Freitag: 1,94) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg marginal um 0,01 Punkte auf 129,01 Punkte. Der Bund Future fiel um 0,61 Prozent auf 134,39 Punkte. Der Kurs des Euro ist gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4487 (1,4402) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,6903 (0,6944) Euro.
— Von Timo Hausdorf, dpa-AFX —

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