AKTIENFOKUS/Banken wegen SNB und UBS-Staatsvertrag im Blick – Studien bremsen
Zürich (awp) – Bankenwerte rücken am Donnerstag dank zahlreicher Impulsgeber in den Fokus. UBS profitieren von der Einigung der Räte beim Staatsvertrag mit den USA. Ausserdem sorgt der Stabilitätsbericht der Schweizerischen Nationalbank (SNB) für Gesprächsstoff. Studien zum europäischen Bankensektor sowie zum Schweizer Retailbanking bringen ebenfalls Bewegung in den Sektor.
Gegen 11.45 Uhr setzen sich UBS mit Gewinnen von 2,4% auf 15,88 CHF an der SMI-Spitze ab. Julius Bär halten sich mit 0,1% auf 34,17 CHF im Plus und trotzen damit ebenso wie Credit Suisse mit +0,2% auf 45,54 CHF einer Kurszielsenkung der UBS-Analysten. Der Gesamtmarkt (SMI) steht mit 0,1% im Plus.
Im breiten Markt verlieren Titel der St. Galler Kantonalbank 0,5% auf 485,00 CHF – die Aktie hat neben der Sektoren-Studie der UBS zudem eine Abstufung durch Kepler zu verdauen. Vontobel verlieren 0,2% auf 30,65 CHF.
«Die Reaktion der Banken und auch des Aktienmarktes auf die Aussagen der SNB war gemischt. Die Wechselkurssaussagen schmerzen die Banken mit Blick auf das Private Banking und Exposure in Eurozonen-Krediten», sagte Analyst Mathias Bueeler von Kepler. Da ein deutlicher Teil der Assets in Euro und Dollar gehalten werden, nage eine weitere Aufwertung des Franken am Gewinn.
Mit Blick auf den Staatsvertrag zeigte sich der Experte wenig überrascht. «Die Diskussion war zwar spannend, aber doch eher aus politischer Sicht. Eine Einigung war zu erwarten», so Bueeler. Dass die Geschichte nun ohne ein Referendum frühzeitig ein Ende habe, sei aber dennoch positiv für den Aktienkurs der UBS zu werten.
Dass die Aktien der Credit Suisse nicht ganz mit den Kursgewinnen der UBS mithalten können, führen Experten einerseits auf mögliche Umschichtungen zwischen beiden Banken zurück. Nach der Einigung zum Staatsvertrag spielten Anleger die Aktien der UBS gegen die der Credit Suisse, hiess es am Markt. Auch eine Branchenstudie zum europäischen Bankensektor der UBS-Analysten bremste etwas. So wurden die Gewinnschätzungen für die Credit Suisse für 2010 um 13% gekappt und das Kursziel auf 49 von 53 CHF gesenkt. Ausschlaggebend für die Anpassungen seien die niedrigeren Erwartungen im Investment Banking und im Wealth Management, heisst es in der Studie.
Aufgrund der jüngst negativen Marktentwicklung, die die Vermögensbasis der Privatbanken belastet, hat die UBS auch ihre Prognosen für die Schweizer Vermögensverwalter getrimmt. Als weiteren Grund für die Anpassungen nennt das Institut die anhaltende Zurückhaltung der Kunden, dies drücke die Marge. Entsprechend reduzierten sie ihre Kursziele für Julius Bär und Vontobel.
Auch die St. Galler Kantonalbank erntete eher zurückhaltende Kommentare sowohl von der UBS als auch von Kepler. In einer Studie zum Schweizer Retailbankenmarkt stufte Kepler die Titel auf Hold von Buy zurück. Er sei zwar weiterhin von der Qualität und dem Profil der Bank überzeugt und die Titel gehörten zu seinen langfristigen Favoriten unter den Schweizer Bankenvaloren. Doch derzeit sehe er für die kommenden 12 Monate kein weiteres Aufwärtspotenzial, schreibt Analyst Mathias Bueeler.
dr/cc