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AKTIENFOKUS/Schindler profitieren leicht von 9-Monats-Zahlen

Zürich (awp) – Die Partizipationsscheine von Schindler legen am Mittwoch nach der Präsentation von 9-Monats-Zahlen leicht zu und stemmen sich damit gegen den Markttrend. Der starke Franken hatte im ersten Halbjahr deutliche Spuren hinterlassen und droht, auch das zweite Halbjahr deutlicher als bislang angenommen zu belasten. Analysten loben jedoch die besseren Margen und sehen die langfristigen Wachstumsaussichten als in Takt an.
Gegen 9.35 Uhr steigen die Titel um 0,2% auf 103,60 CHF, wobei das Tageshoch bei 104,50 liegt. Bislang sind rund 7’800 Titel gehandelt worden, das durchschnittliche Tagesvolumen lag zuletzt bei gut 137’000 Aktien. Der Gesamtmarkt (SPI) gibt um 0,43% nach.
Nach Ansicht der Marktbeobachter von Wegelin sind die vorgelegten Zahlen in Lokalwährungen trotz schwierigeren Umfelds immer noch solide. Auch die im 3. Quartal wieder leicht über 12% liegende EBITT-Marge dürfte überzeugen. Damit liege das Jahresziel einer operativen Marge von 12% immer noch in Reichweite.
Ebenfalls erfreulich scheint aus Sicht von Wegelin die Entwicklung in der Region Asien/Pazifik, wo im Neuanlagegeschäft eine hohe Wachstumsrate erzielt werden konnte sowie der nach wie vor hohe Cashflow. Der starke Franken habe dennoch unübersehbar seinen Tribut gefordert. Zusammen mit dem unsicheren Konjunkturausblick in vielen Regionen erschienen die geplanten Restrukturierungsmassnahmen verständlich und dürften sich längerfristig auszahlen.
Die ZKB bewertet den Ausblick als vorteilhaft. Da Schindler neu für 2011 von einem Konzerngewinn von 580 Mio – 610 Mio CHF nach Restrukturierungskosten von 70 Mio – 100 Mio CHF (nach Steuern) ausgehe und der Konsens bisher bei 637 Mio lag, sei die Guidance ohne Restrukturierungskosten positiv zu würdigen.
Das japanische Brokerhaus Nomura zieht einen Quartals-Vergleich zwischen Schindler und dem Konkurrenten Kone. Das Umsatzwachstum sei vergleichbar gewesen, das Wachstum des Auftragseingangs liege mit 6,6% jedoch unter dem des finnischen Mitbewerbers mit 29%. In den ersten neun Monaten lag der Auftragseingang bei Schindler bei 5,4% und bei Kone bei 21%.
Des Weiteren hält Nomura das besser als erwartet ausgefallene Ergebnis von Schindler nicht für ausreichend, um die negativen Einflüsse zu kompensieren, die durch die Restrukturierung – etwa eine sinkende Konkurrenzfähigkeit – entstehen.
Auch Vontobel strengt einen Vergleich mit der Konkurrenz von Schindler an. Die im Vergleich zum Vorjahr unveränderte EBIT-Marge (Otis 90 BP, Kone 138 BP) sei eine positive Überraschung. Der Auftragseingang wird als solid, aber nicht so stark wie bei der Konkurrenz (Kone +26,6%, Otis +11% in Lokalwährung) bezeichnet.
«Der Anstieg bei den Restrukturierungskosten (ca. dreimal höher) überraschte negativ und wir wissen deren Zweck bis heute noch nicht», kommentiert Analyst Serge Rotzer. Die bereinigte Reingewinnprognose (einmalige Kosten und Veräusserungsgewinn) bliebe jedoch beinahe unverändert.
ps/rt

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