Aktivisten besetzen Schulhaus Wengi nicht länger
(Keystone-SDA) Zürich – In Zürich haben Aktivisten ein leerstehendes Schulhaus besetzt. Die Besetzung sei eine Reaktion auf die Räumung der «Autonomen Schule Zürich» vom gleichen Tag, schreiben sie in einem Communiqué.
Die Zürcher Stadtpolizei bestätigte die Besetzung des Schulhauses Wengi im Stadtzentrum. Nach Angaben der Besetzer befinden sich 80 Menschen in dem Gebäude. Die Polizei habe das Haus umstellt, sagte ein Aktivist der Nachrichtenagentur SDA am Telefon.
Die «Autonome Schule Zürich» (ASZ) in einem besetzten Haus im Quartier Zürich-Unterstrass war seit vergangenem August offen. Hausbesetzer hatten dort Deutsch- und Computerkurse für Sans-Papiers durchgeführt. Die Stadt tolerierte die Besetzung zunächst, am Donnerstag räumte die Polizei jedoch das Gebäude.
Als Grund nannten die Behörden, dass die Besetzer eine illegale Stromleitung gezogen hätten. Diese sei eine Gefahr für die Schüler eines nahegelegenen Schulhaues gewesen. Bereits habe ein Mensch durch die nicht fachmännisch gelegte Leitung einen Stromschlag erlitten. Das Gebäude soll zudem im kommenden Sommer abgerissen und durch einen Neubau für einen Kinderhort ersetzt werden.
Die ASZ hatte nach der Räumung den Behörden vorgeworfen, sich nicht an Abmachungen gehalten zu haben: Die Stadt habe im September eine provisorische Stromleitung versprochen; es sei aber nichts passiert.
Die Besetzer fordern nun, die Stadt Zürich solle die leere Schule Wengi der ASZ überlassen, damit diese ihre Kurse für Sans-Papiers fortsetzen kann.