50 Stellen bei Wifag gerettet - Mali-Gruppe investiert in Bern
Bern - Hoffnungsschimmer für einen Teil der Angestellten bei der angeschlagenen Druckmaschinen-Fabrik Wifag: Die Technologiegruppe Mali International bietet 50 Mitarbeitenden des Berner Traditionsbetriebs neue Stellen an.
Die in der Motor- und Antriebstechnik tätige Mali-Gruppe beabsichtige, ihren Hauptsitz nach Bern zu verlegen, teilte die Wifag am Mittwoch mit. Präsent ist Mali in der Schweiz zurzeit in Wettingen AG, Beringen SH und Freiburg.
Von der Wifag erwirbt die Mali-Gruppe nun Liegenschaften und den Maschinenpark in Bern. Zum Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Der Verkauf wird möglich, weil die Wifag will künftig keine Druckmaschinen mehr produzieren, sondern nur noch die bestehenden Anlagen warten will. Dafür reichen 60 Arbeitsplätze und ein kleiner Teil der Liegenschaften. Das bedeutet aber zugleich, dass die restlichen 170 Stellen bei der Wifag gefährdet sind.
Mali wolle die industrielle Produktion in Bern "so rasch wie möglich aufnehmen", schreibt die Wifag. Zudem wolle die Mali-Gruppe die Wifag-Berufsbildung fortführen. Zurzeit zählt der Berner Betrieb rund 90 Lehrlingsplätze.
Mali-Eigentümer Markus Liebherr sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA, er rechne damit, in absehbarer Zukunft am Standort Bern zusätzliche Arbeitsplätze aufbauen zu können. Die Druckmaschinenfabrik der Wifag werde zu einer Getriebefabrik umfunktioniert. Dank eines neuen Getriebekonzepts sei das Unternehmen gut für die Zukunft gerüstet.
Verhaltene FreudeDie Arbeitnehmerorganisation Angestellte Schweiz reagierte erleichtert darüber, dass 50 Wifag-Angestellte übernommen werden sollen. Trotzdem bleibe die Freude gedämpft, schreibt sie in einer Mitteilung. Denn seit Anfang 2009 seien bei der Wifag "aufgrund früherer Managementfehler über 500 Stellen unwiederbringlich verloren gegangen".