Hilfswerke warnen vor Krieg im Südsudan - Gewalt nimmt zu
Juba/Khartum - Bei Kämpfen im Südsudan sind nach UNO-Angaben binnen einer Woche mindestens 140 Menschen ums Leben gekommen. 90 weitere Menschen wurden verletzt. Die UNO sei "sehr besorgt" über die Lage im Bezirk Wunchuei, sagte eine UNO-Vertreterin.
Eine Mission der UNO-Blauhelme brach zu einer Erkundungsfahrt in das Gebiet im Bundesstaat Warrap auf. Zahlreiche Tote sollen der Volksgruppe der Dinka angehören. Sie seien von den rivalisierenden Nuer angegriffen worden, hiess es vor Ort. 30'000 Stück Vieh seien gestohlen worden, sagte Grande.
Mehrere Hilfsorganisationen warnten vor einem neuen Krieg im Südsudan. Ihren Angaben zufolge wurden im vergangenen Jahr seien in der Region rund 2500 Menschen getötet und 350'000 vertrieben. Das seien mehr Tote als in der westsudanesischen Krisenregion Darfur im gleichen Zeitraum.
Fünf Jahre nach dem Friedensabkommen von 2005 zwischen der sudanesischen Regierung und der Rebellenbewegung SPLM drohe die Region in Gewalt, Armut und politischen Spannungen zu versinken, warnten die zehn in der Region aktive Hilfswerke.
Während des mehr als 20-jährigen Bürgerkrieges zwischen dem hauptsächlich arabischen Norden und dem überwiegend von Schwarzafrikanern bewohnten Süden kamen etwa zwei Millionen Menschen ums Leben, rund vier Millionen wurden obdachlos. In dem Konflikt geht es unter anderem um die Aufteilung der Einnahmen aus dem Erdölexport.