Obama und Medwedew vertiefen Beziehungen USA - Russland
Washington - Nach einem Treffen im Weissen Haus haben US-Präsident Barack Obama und der russische Präsident Dmitri Medwedew die verbesserten Beziehungen zwischen beiden Staaten gewürdigt. Er schätze Medwedew als "soliden und verlässlichen Partner", sagte Obama bei einer gemeinsamen Medienkonferenz.
"Wir hören einander zu und reden offen miteinander", fügte Obama an und bezeichnete Medwedew als Freund. Bei der Begegnung vereinbarten die beiden Präsidenten eine engere Zusammenarbeit im Handel. Medwedew sagte, er hoffe, dass sein Besuch "symbolischer Beginn einer Zusammenarbeit bei Innovation und Hochtechnologie" sei.
Obama sagte Medwedew seine Unterstützung für eine Aufnahme Russlands in die Welthandelsorganisation (WTO) zu. "Russland gehört in die WTO", sagte er. Er werde seine Unterhändler anweisen, die Verhandlungen zu beschleunigen.
Medwedew äusserte die Hoffnung, dass die Vorbereitungen für eine russische WTO-Mitgliedschaft bis Ende September abgeschlossen sein würden. Nach den Worten Obamas sind "90 bis 95 Prozent" der Hürden zu einem WTO-Beitritt Russlands überwunden.
Russland führt seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten Gespräche über eine WTO-Aufnahme. Das Land ist die grösste Volkswirtschaft ausserhalb der Handelsorganisation und hat den USA wiederholt vorgeworfen, eine Mitgliedschaft Russlands zu blockieren.
US-Vertreter argumentierten bislang, dass Russland sich selbst Hürden aufbaue. Sie bezogen sich dabei auf die russische Forderung, gemeinsam mit den Ex-Sowjetrepubliken Weissrussland und Kasachstan der Organisation beitreten zu wollen.
Bei ihrem Treffen vereinbarten die beiden Präsidenten auch eine stärkere Zusammenarbeit der Geheimdienste sowie im Kampf gegen den Terror. Zugleich wollten die USA und Russland ihre Politik mit Blick auf die Krise in Kirgistan abstimmen.
Obama und Medwedew unterstrichen, dass die Parlamente beider Länder dem im April in Prag unterzeichneten Abrüstungsvertrag bald zustimmen sollen.