Untersuchung gegen Berner Heiler dürfte noch Monate dauern
Bern - Die Voruntersuchung gegen einen Berner Heiler, der Menschen mit dem HIV-Virus angesteckt haben soll, dürfte frühestens 2011 abgeschlossen werden. Nach Angaben der Untersuchungsbehörden war und ist es eine langwierige Sache, die Namen von Betroffenen ausfindig zu machen.
Selbst im laufenden Jahr wurden noch Betroffene ermittelt, wie das zuständige Untersuchungsrichteramt und die Staatsanwaltschaft mitteilten. Die Voruntersuchung ist seit 2005 hängig, die HIV-Ansteckungen stammen aus der Zeit zwischen 2001 und 2005. Nach 2005 sind keine Ansteckungen mehr bekannt.
Dem Heiler wird vorgeworfen, Patienten vorsätzlich mit Aids angesteckt zu haben. Derzeit sind den Behörden 19 HIV-Infizierte bekannt, die mit dem Heiler Kontakt hatten.
Offen ist indessen, ob und allenfalls wie die Betroffenen durch den Heiler infiziert wurden. Einige der Betroffenen sehen nach Angaben der Untersuchungsbehörden keinen Zusammenhang zwischen ihrem Kontakt zum Heiler und der Ansteckung.
Aus den noch laufenden Ermittlungen ergeben sich gemäss Behörden bislang auch keine Hinweise, dass jemand durch eine korrekt durchgeführte Akupunktur angesteckt worden wäre.
Das Berner Inselspital wurde vor Jahren auf den Fall aufmerksam, als ein Patient in einer HIV-Sprechstunde seine Infektion auf die Akupunktur-Behandlung bei einem Heiler zurückführte.
Etwas später gelangten zwei weitere Patienten ans Inselspital. Dort begann man die Fälle systematisch zu prüfen und stiess auf 18 Personen. Ihnen empfahlen die "Insel"-Verantwortlichen, Anzeige zu erstatten.