Verfahren gegen Chirac wegen Veruntreuung wird nicht eingestellt
Paris - Der französische Ex-Präsident Jacques Chirac muss wegen einer Veruntreuungs-Affäre aus den 80er Jahren nun doch vor Gericht. Das entschied die zuständige Untersuchungsrichterin Xavière Siméoni. Sie widersetzte sich damit der Staatsanwaltschaft.
Die Staatsanwaltschaft hatte die Einstellung des Verfahrens gefordert. Chirac wird vorgeworfen, in seiner Zeit als Bürgermeister von Paris Parteifunktionäre aus der Rathauskasse finanziert zu haben. Wegen seiner Immunität als Präsident konnte Chirac bis Juni 2007 nicht juristisch belangt werden.
Der Ex-Präsident weist die Vorwürfe zurück. Die fraglichen Mitarbeiter hätten ihn in Grundsatzfragen beraten, sagt er. Chirac war zeitweise gleichzeitig Bürgermeister von Paris, Abgeordneter und Parteichef.