Angelina Jolie will in Bosnien nicht die Flinte ins Korn werfen
(Keystone-SDA) Sarajevo – Das Regiedebüt von Hollywood-Star Angelina Jolie wühlt in Bosnien die Emotionen auf: Am Mittwoch entzogen die bosnischen Behörden nach Protesten von Vergewaltigungsopfern die Drehgenehmigung für den Film zurück, doch die US-Schauspielerin will nicht aufgeben.
Die in Sarajevo ansässige Produktionsfirma Scout Film, die für das Projekt mit Jolie zusammenarbeitet, versuchte am Donnerstag, doch noch die Erlaubnis für den Dreh über eine Liebesgeschichte während des Bosnienskrieges zu erhalten. Sie habe dem bosnischen Kulturministerium eine Kopie des Drehbuchs übergeben und hoffe nun auf eine positive Reaktion, teilte die Firma mit.
Nach Berichten bosnischer Medien handelt der Film von der Liebesgeschichte zwischen einer im Bosnienkrieg vergewaltigten Muslimin und ihrem serbischen Vergewaltiger. Opferverbände hatten daraufhin heftig protestiert.
Es gebe aber in dem Skript keine Geschichte über ein muslimisches Mädchen, das sich in ihren serbischen Vergewaltiger verliebt, versicherte Edin Sarkic von Scout Film nun der Nachrichtenagentur AFP. «Niemand hat das Drehbuch gelesen».
Derzeit dreht die US-Schauspielerin in Ungarn, im November wollte sie die Arbeiten eigentlich in der Region von Sarajevo und Zenica im Zentrum Bosniens fortsetzen.