Areva stellt 400 Mio für finnischen EPR zurück
PARIS (awp international) – Der weltweit erste Europäische Druckwasserreaktor (EPR) in Finnland kommt den französischen Reaktorbauer Areva immer teurer zu stehen. Wegen der Verzögerungen beim Bau des EPR in Olkiluoto stellt Areva im ersten Halbjahr 2010 weitere 400 Millionen Euro zurück. Als Konsequenz sei operativ mit einem Verlust zu rechnen, teilte der weltgrösste Kerntechnikanbieter am Mittwoch in Paris mit.
Der Überschuss dürfte aber steigen, weil 1,3 Milliarden Euro aus dem Verkauf der Sparte Stromverteilungsnetze fällig werden. 2009 war der Überschuss von Areva um 6,3 Prozent auf 552 Millionen Euro gesunken. Der Umsatz war um 6,4 Prozent auf 14 Milliarden Euro gestiegen. Im laufenden Halbjahr erwartet Areva einen Umsatzanstieg um zwei Prozent und eine Erhöhung des Auftragsbestands im Vergleich zum Jahresanfang um 500 Millionen auf mehr als 43 Milliarden Euro.
Bei der Bekanntgabe der Jahreszahlen im März hatte Areva noch für 2010 weitere Rückstellungen für Olkiluolo ausgeschlossen. Der Bau des gemeinsam mit Siemens entwickelten Reaktors liegt mehr als drei Jahre hinter dem Plan. Die zunächst auf drei Milliarden Euro veranschlagten Kosten für die 1600-Megwatt-Anlage haben sich mittlerweile mehr als verdoppelt./hn/DP/wiz