Britische Grossbank Standard Chartered steuert auf Rekordjahr zu
LONDON (awp international) – Die britische Grossbank Standard Chartered steuert dank guter Geschäfte in Schwellenländern und einer niedrigeren Risikovorsorge auf ein Rekordjahr zu. «Wir werden bei den Erträgen und dem Gewinn so gut abschneiden wie noch nie. Zudem haben wir im laufenden Jahr viel investiert, um auch in den kommenden Jahren zulegen zu können», sagte Standard-Chartered-Chef Peter Sands am Donnerstag in London. Bisher war 2009 mit einem Gewinn vor Steuern von 5,1 Milliarden Pfund (rund 6 Mrd Euro) und Erträgen von 15 Milliarden Pfund das bisher beste Jahr in der Geschichte des 1969 aus der Fusion zweier Traditionsbanken aus dem afrikanischen und asiatischen Raum entstandenen Konzerns.
Im bisherigen Jahresverlauf habe sich das Geschäft sowohl mit dem Firmen- als auch das mit den Privatkunden gut entwickelt. In der zweiten Jahreshälfte entwickle sich das Geschäft in etwa so wie in der ersten. Bis Ende Juni legte der Gewinn vor Steuern um zehn Prozent auf 3,1 Milliarden Pfund zu, während die Erträge bei knapp acht Millliarden Pfund stagnierten. «Wir profitieren weiter von unserer guten Position und den Kundenkontakten und gewinnen Marktanteile», sagte Sands. Das Wachstum habe jedoch seinen Preis. Die Kosten wachsen etwas schneller als die Erträge – kompensiert werde dies durch eine deutlich geringere Vorsorge für mögliche Kreditausfälle.
Nach der Kapitalerhöhung über 3,3 Milliarden Pfund sei die Bank zudem für die anstehenden neuen Kapitalvorgaben für Banken (Basel III) gut gerüstet. Die Kurs der Standard-Chartered-Aktie verdreifachte sich seit Anfang 2009. Das Papier ist seit September im europäischen Auswahlindex Stoxx 50 notiert. Mit einer Marktkapitalisierung von derzeit rund 44 Milliarden Pfund (rund 52 Mrd Euro) gehört das in London beheimatete Institut zu den teuersten Banken in Europa./zb/alg/