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Burda bündelt Digitalgeschäft – Wachstum im Visier

MÜNCHEN (awp international) – Der Medienkonzern Burda ist nach Umsatzeinbussen in der Wirtschaftskrise und Werbeflaute wieder auf Wachstumskurs. Für das laufende Jahr rechnet Burda-Chef Paul-Bernhard Kallen mit Erlöszuwächsen um vier bis sechs Prozent. Rückenwind verspricht sich Kallen durch die Bündelung des digitalen Beteiligungsgeschäftes.
Im vergangenen Jahr ging der Umsatz des Konzerns um 9,3 Prozent auf rund 1,59 Milliarden Euro zurück, wie Hubert Burda Media am Donnerstag in München mitteilte. Dagegen verbesserte sich das operative Ergebnis auch dank Kosteneinsparungen um ein Drittel. Konkrete Zahlen nannte das Familienunternehmen aber nicht.
Alle Bereiche des Unternehmens hätten mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen und so zum Konzernergebnis beigetragen, hiess es. Bereits Mitte 2008 habe man auf die Wirtschaftskrise reagiert und die Kostenstrukturen angepasst, erklärte Kallen. Dadurch habe man neben deutlichen Ergebnisverbesserungen auch das drittgrösste Investitionsvolumen der Konzerngeschichte stemmen können. Insgesamt flossen 211,8 Millionen Euro an Investitionen, unter anderem bei der Beteiligung an der börsennotierten Xing AG als Betreiberin der gleichnamigen Business-Plattform, an der Burda mittlerweile 29 Prozent hält.
Für den Umsatzrückgang machte das Unternehmen neben dem rückläufigen Anzeigengeschäft auch Portfoliobereinigungen verantwortlich. So waren unter anderem die Zeitschriften «Amica» und «Tomorrow» eingestellt worden. Auch Wechselkurseffekte in Osteuropa hätten die Erlöse belastet. Dagegen ging es im digitalen Beteiligungsgeschäft deutlich aufwärts. Dazu gehört beispielsweise der Online-Vermarkter Tomorrow Focus und die Burda ConsumerTech Group mit verschiedenen Print und Online-Marken wie Chip und Computeruniverse.
Vom 1. Juli an will Burda diese Aktivitäten unter dem neuen Dach der Burda Digital bündeln. Zusammen kommen die Unternehmen und Beteiligungen auf einen Umsatz von 670 Millionen Euro, Burdas Anteil daran betrage 380 Millionen Euro, hiess es. Die neue Holding sei damit eines der führenden europäischen Internetunternehmen mit Anbindung an ein Medienhaus. «Wir wollen mit Burda Digital weiter wachsen und neue B2C-Geschäftsfelder, auch durch Zukäufe, integrieren», erklärte Kallen. Er hatte das Geschäft in den vergangenen Jahren schrittweise ausgebaut./csc/DP/gr

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