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Celesio und Medco bündeln Kräfte – Versandapotheken kooperieren (AF)

STUTTGART/AMSTERDAM (awp international) – Der Pharmahändler Celesio und sein US-Wettbewerber Medco bündeln ihre Kräfte in Europa. Neben der Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens sollen die hiesigen Versandapotheken beider Konzerne, DocMorris und Europa Apotheek Venlo, künftig zusammenarbeiten, wie Celesio am Montag in Stuttgart mitteilte. Das neue Joint Venture soll Patienten zudem bei der richtigen und regelmässigen Einnahme von Medikamenten unterstützen und Kosten im Gesundheitssystem senken helfen.
Die Celesio-Aktie sprang am Morgen um mehr als 3 Prozent an die MDax-Spitze und notierte zuletzt noch mit 1,82 Prozent im Plus bei 19,58 Euro.
VERSANDAPOTHEKEN
Der US-Konzern Medco ist die grösste Versandapotheke der Welt. Seit dem Jahr 2008 ist das Unternehmen auch in Europa aktiv. Ihre niederländische Tochter, die Europa Apotheek Venlo, arbeitet mit der deutschen Drogeriekette dm zusammen. In den Niederlanden hat auch die Versandapotheke DocMorris ihren Sitz, die zum zweitgrössten deutschen Pharmagrosshändler Celesio gehört.
Das neue Gemeinschaftsunternehmen von Celesio und Medco trägt den Namen Medco Celesio B.V. und hat seinen Sitz in Amsterdam. Es gehört den Mutterkonzernen je zur Hälfte und soll Dienstleistungen für Patienten mit chronischen oder komplexen Erkrankungen anbieten. Dadurch sollen Patienten dazu gebracht werden, ärztliche Anweisungen besser zu befolgen. Damit sollen die Therapie verbessert und die Kosten gesenkt werden. Die Erfahrung dabei bringe Medco mit, sagte Celesio-Chef Fritz Oesterle.
START IN DEUTSCHLAND
Das Geschäft des Joint Ventures soll 2010 in Deutschland starten. «Im Laufe der nächsten Jahre planen wir die Ausdehnung auf insgesamt 29 europäische Länder», sagte Oesterle. Neben den 27 EU-Mitgliedsstaaten zählen dazu die Schweiz und Norwegen. Besonders hat das Management Grossbritannien, Frankreich, Spanien und Italien im Auge.
Der Celesio-Chef hatte die Ausweitung der Geschäftsfelder bereits angekündigt. So will das Unternehmen seine Dienste Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt anbieten und so die Lücke zwischen stationärer und häuslicher Versorgung schliessen. Die Unterstützung zu Hause solle nicht nur in der Lieferung der Arzneimittel bestehen, sagte der Manager im April. Eine Erinnerungs-SMS könne den Patienten etwa an die Einnahme seiner Medikamente erinnern. Bereits seit zwei Jahren bietet die britische Celesio-Tochter Evolution Homecare Menschen mit Krebs, Aids, Osteoporose und Rheuma eine Versorgung mit Medikamenten zu Hause an./stw/stb/nl

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