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CH/Rheinsalinen trotz Panne zuversichtlich beim Streusalz

Pratteln BL/Rheinfelden AG (awp/sda) – Die Schweizer Rheinsalinen haben am Freitag nähere Angaben zur Blockade der Salzproduktion in der Saline Riburg gemacht. Trotz der Panne zeigte sich Direktor Jürg Lieberherr zuversichtlich, dass die Streusalzvorräte für einen normal strengen Winter ausreichen sollten.
Die Vorräte für den kommenden Winter seien wesentlich grösser als im letzten Jahr, als der Streusalzbezug zeitweise kontingentiert werden musste, hiess es an einer Medienkonferenz. So lagern in den Salinen Schweizerhalle BL und Riburg AG derzeit 105’000 Tonen – letztes Jahr waren es zum gleichen Zeitpunkt 45’000 Tonnen.
GENUG FÜR NORMALEN WINTER
«Zusammen mit den gut gefüllten Lagern der Werkhöfe wird dieser Vorrat für einen normalen Winter reichen», sagte Lieberherr. Ausserdem sind die Rheinsalinen derzeit daran, sich Streusalz im Ausland zu sichern, das im Winter importiert werden kann. Dabei nutzen sie die Vernetzung mit Partnern, denen sie auch schon mal ausgeholfen hatten.
Zur Zeit produzieren die Rheinsalinen Salz nur mit halber Kapazität: In Schweizerhalle werden täglich rund 1000 Tonnen hergestellt. Riburg dagegen liegt wegen einer technischen Panne still: Beim Ersatz der zwei rund 40 Jahre alten Dampfkompressoren der Anlage nahmen noch im Testbetrieb die Schaufelräder Schaden.
Die Kompressoren dienen als eine Art Wärmepumpe: Sie nehmen Dampf aus den Verdampfern auf, in denen Salz mittels Verdampfen der aus dem Boden gepumpten Sole gewonnen wird, und verdichten diesen. Der Dampf kann dann zum Heizen des Verdampfers ein zweites Mal verwendet werden.
URSACHE DER PANNE UNBEKANNT
Warum die aus Titan gefertigten Schaufelräder Schäden davontrugen, sei derzeit nicht bekannt, sagte Lieberherr. Probleme habe es indes auch schon in anderen Salinen gegeben; moderne Turbinen seien anders als die alten noch in Schweizerhalle verwendeten Maschinen hochtourig und würden offenbar «am Limit fahren».
Lieberherr hofft, in der ersten Novemberhälfte zumindest mit einem der beiden Kompressoren in Riburg wieder in den Probebetrieb gehen zu können. Ein Vollbetrieb sei aber wohl nicht vor Dezember möglich. Wegen des Ersatzes der Kompressoren steht die Saline Riburg seit September still.
Die Schweizer Rheinsalinen gehören den Kantonen ausser der Waadt sowie dem Fürstentum Liechtenstein und der deutschen Südsalz GmbH in Bad Reichenhall. Sie produzieren in Schweizerhalle bei Pratteln BL und Riburg bei Rheinfelden AG jährlich rund 500’000 Tonnen Salz und beschäftigen etwa 150 Personen.

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