CH/Schweiz und Russland verstärken wirtschaftliche Zusammenarbeit
Moskau (awp/sda) – Volkswirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann und seine russische Amtskollegin Elvira Nabiullina haben am Mittwoch eine «Deklaration zur Zusammenarbeit» unterzeichnet. Die beiden Länder wollen im Rahmen der Strategie zur Modernisierung der russischen Wirtschaft vermehrt zusammenarbeiten.
Bei der Unterzeichnung waren auch Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey und der russische Präsident Dmitri Medwedew anwesend. Das Treffen fand anlässlich der Einweihung einer Fabrik des Schweizer Zementkonzerns Holcim in Kolomna, rund hundert Kilometer von Moskau entfernt, statt.
Die Schweiz und Russland streben insbesondere eine stärkere Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich, bei der Energieeffizienz, im Maschinenbau sowie bei der Informations- und Nanotechnologie an.
«Die Deklaration skizziert die wichtigsten Punkte unserer Zusammenarbeit. Jetzt ist es an den Unternehmen, Partner zu suchen, Technologietransfer zu organisieren und in den russischen Markt einzutreten», sagte Johann Schneider-Ammann nach der Unterzeichnungs-Zeremonie gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Das sei auch eine Art, Arbeitsplätze in der Schweiz zu sichern.
Die russische Regierung setzt vermehrt auf die wirtschaftliche Modernisierung – besonders seit der jüngsten Wirtschaftskrise. Diese machte deutlich, wie anfällig das Land auf Schwankungen der Rohstoffpreise ist.
Wie Schneider-Ammann seit Sonntag immer wieder betont hat, ist er überzeugt vom Potenzial der russischen Wirtschaft auch für Schweizer Unternehmen: Die Freude der Russen an der Innovation biete zahlreiche Perspektiven. Gleichzeitig könnten die Russen viel von der Erfahrung und dem Fachwissen der Schweizer Unternehmer profitieren.
Die Unterzeichnung der Deklaration reiht sich ein in eine von beiden Seiten als «sehr positiv» beurteilte Stimmung: Im vergangenen August erneuerten Bern und Moskau den 2008 abgeschlossenen «Aktionsplan für die Wirtschaft» für den Zeitraum 2011 bis 2013.
Ausserdem haben die EFTA-Staaten (Schweiz, Island, Liechtenstein und Norwegen) im Januar Verhandlungen mit der Zollunion Russland-Belarus-Kasachstan aufgenommen. Bisher haben zwei Gesprächsrunden stattgefunden. Die nächsten Verhandlungen sind für August geplant.
mk