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Deutsche Bank nimmt zweiten Anlauf bei ABN Amro

FRANKFURT/AMSTERDAM (awp international) – Auf Druck der EU-Kommission kommt die Deutsche Bank wohl doch noch bei ABN Amro zum Zug. Mit dem niederländischen Finanzministerium als Haupteigner sei eine Absichtserklärung zum Kauf von Teilen des Wettbewerbers vereinbart worden, teilte die Deutsche Bank am Dienstag in Frankfurt mit. Es handele sich dabei um das Firmenkunden-Geschäft in den Niederlanden. Einen Preis nannte die Deutsche Bank nicht. «Die finalen Vertragsbedingungen sind Bestandteil weiterer Verhandlungen», hiess es.
Die Deutsche Bank hatte eigentlich schon Mitte vergangenen Jahres die Übernahme für 709 Millionen Euro festgezurrt. Verkäufer war damals der Finanzkonzern Fortis gewesen, der kurz zuvor ABN Amro gemeinsam mit anderen Banken geschluckt hatte. Der niederländische Staat musste Fortis jedoch im Zuge der Finanzkrise auffangen. Das Geschäft mit den Deutschen platzte in der Folge.
Erst die EU-Wettbewerbshüter brachten mit einem Ultimatum neuen Schwung in die Verhandlungen: Für die geplante Verschmelzung von Fortis mit ABN Amro müssen die Niederländer Teile des Geschäfts abgeben. Die mehrmals verlängerte Frist der EU wäre heute um Mitternacht ausgelaufen./das/wiz

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