Deutsche Telekom/Verdi geht mit Warnstreiks in letzte Verhandlungsrunde
KÖNIGSWINTER/BERLIN (awp international) – Zur vierten und möglicherweise letzten Tarifrunde bei der Telekom hat Verdi für diesen Dienstag (8.6.) bundesweit 6.000 Beschäftigte zum Warnstreik ausgerufen. Vor der für zwei Tage angesetzten Runde in Königswinter bei Bonn hätten noch einmal 2000 Beschäftigte am Montag vorübergehend die Arbeit niedergelegt, erklärte Verdi in Berlin. Besonders betroffen war die Region Norddeutschland. Verdi fordert für die 105.000 Arbeitnehmer der Telekom im Kern Einkommensverbesserungen von 6,5 Prozent bei einem Jahr Laufzeit.
Die Telekom bietet 2,17 Prozent für zwei Jahre. Sie hat nach eigenen Angaben die Erhöhung mit Vorschlägen für flexible Arbeitszeitmodelle und Beschäftigungsperspektiven verbunden. «Auf Basis dieses Angebotes erwarten wir, dass Verdi mit uns verhandelt», sagte Telekomsprecher Christian Schwolow in Bonn.
Verdi-Streikleiter Ado Wilhelm äusserte sich skeptisch. «Was wir jetzt brauchen, sind keine ollen Kamellen, sondern ein anständiges Angebot.» Komme in der vierten Runde am Dienstag und am Aschermittwoch kein Kompromiss zustande, könnten beide Tarifparteien das Scheitern der Tarifverhandlungen erklären. Erkläre mindestens eine Partei das Scheitern, könnten innerhalb von sechs Tagen Schlichtungsgespräche verlangt werden./wd/DP/stb