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Deutscher Meister Dortmund benötigt einen Sieg

(Keystone-SDA) Champions League – Borussia Dortmund steht am 3. Spieltag der Champions League bereits unter Zugzwang. Der deutsche Meister braucht bei Olympiakos Piräus einen Sieg, um seine Chancen zu wahren.
«Das kann man als Endspiel sehen. Gewinnen wir, sind wir voll in der Spur», meinte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp vor dem Abflug nach Athen. Nach dem 1:1 zum Auftakt gegen Arsenal verlor der BVB gegen Olympique Marseille 0:3. Noch ohne Punkt in der Gruppe F ist der 38-fache griechische Champion Olympiakos Piräus mit dem Argentinier Franco Costanzo (ex Basel) im Tor. Die Dortmunder sind allerdings gewarnt: Mit Hertha Berlin (0:4), Werder Bremen (0:3) und Bayer Leverkusen (2:6) kassierten schon drei deutsche Teams in der Hafenstadt empfindliche Schlappen.
Nicht nur die sportliche Ausgangslage sorgt für Brisanz, sondern auch die politische Situation. Viele kritische Äusserungen und Berichte in deutschen Medien über weitere Finanzhilfen für die kriselnde griechische Volkswirtschaft haben viele Griechen verärgert. Klopp erwartet deswegen einen ungemütlichen Empfang seiner Mannschaft im Karaiskakis-Stadion. Die Probleme der Griechen könnten die Deutschen auch nach dem Schlusspfiff zu spüren bekommen. Aufgrund eines geplanten Streiks am Mittwoch und Donnerstag, der auch die TV-Übertragung in Griechenland gefährdet, ist unklar, ob der BVB morgen überhaupt den Heimflug antreten kann.
In der Champions League besser aus den Startlöchern gekommen ist Bayer Leverkusen. Dem Team von Robin Dutt, das in der Bundesliga nur auf Rang 8 liegt, bietet sich im Heimspiel gegen Valencia mit einem Sieg die Chance, die Weichen in Richtung Achtelfinals zu stellen – und die Trainer-Diskussion vorläufig zu beenden. Der Nachfolger des beliebten und erfolgreichen Jupp Heynckes steht in der Kritik, weil er nahezu in jedem Spiel das System und das Personal wechselt, ohne dass dabei eine klare Linie zu erkennen ist.
Dutt lassen die Vorwürfe kalt. «Wenn eine Mannschaft keinen Bock auf den Trainer hat, dann läuft sie keine 120 km pro Spiel», sagte der ehemalige Freiburger und bemühte die Statistik, um das intakte Verhältnis zwischen ihm und der Mannschaft zu unterstreichen. Im ersten Kräftemessen mit Valencia will Bayer seine schwarze Serie gegen spanische Klubs beenden. Leverkusen gewann keines seiner vorangangenen sieben Duelle gegen ein spanisches Team. Der letzte Sieg datiert aus der Champions-League-Saison 2004/05, als Real Madrid in der Gruppenphase 3:0 bezwungen wurde.
In der Gruppe H bietet sich dem FC Barcelona (gegen Viktoria Pilsen) und der AC Milan (gegen Bate Borrisow) die Chance, sich mit Heimsiegen von den beiden Aussenseitern in der Tabelle abzusetzen. Beim Titelverteidiger ist der Einsatz von Lionel Messi, mit 196 Toren der zweitbeste Torschütze der Klubgeschichte, wegen Rückenproblemen fraglich. Dafür kann Trainer Josep Guardiola wieder auf Andres Iniesta zählen, der am Wochenende in der Meisterschaft sein Comeback gegeben hatte. Barca weist in dieser Saison im Camp Nou ein Torverhältnis von 21:0 auf und ist zuhause seit elf Spielen ungeschlagen. «Ich glaube, wir könnten zwei Torhüter gebrauchen», sagte Pilsens Spielmacher Pavel Horvath. Auch Bate Borissow tritt im Giuseppe-Meazza-Stadion in Mailand als klarer Aussenseiter an. «Wir kommen langsam in Form», sagte Milans Trainer Massimiliano Allegri.

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