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ECONOMICS/DE: Deutsche Industrie weiter im Aufwind (AF)

BERLIN (awp international) – Die deutsche Industrie befindet sich weiter im Aufwind. Im April gab es nicht nur einen abermaligen Produktionszuwachs im Verarbeitenden Gewerbe, wie aus Zahlen des Wirtschaftsministeriums vom Dienstag hervorgeht. Auch die seit Monaten robuste Auftragslage stimmt Volkswirte zuversichtlich, dass die Industrieunternehmen ein starker Wachstumstreiber bleiben werden. «Die deutsche Industrie hält Kurs», kommentierte die Grossbank UniCredit.
Nach einem starken Anstieg der Gesamtproduktion im März um 4,3 Prozent legte die Produktion im April um 0,9 Prozent zu, teilte das Ministerium mit. Von dpa-AFX befragte Experten hatten mit einem geringfügig stärkeren Zuwachs um 1,0 Prozent gerechnet. Im Jahresvergleich ergab sich ein bereinigtes Produktionsplus von 13,3 Prozent. Nach Zahlen vom Montag ist der Auftragseingang im April um 2,8 Prozent gestiegen, nach einem ebenfalls starken Plus von 5,1 Prozent im Vormonat.
ERHOLUNGSPROZESS SETZT SICH FORT
Der Erholungsprozess der Industrie habe sich mit etwas gemässigterem Tempo fortgesetzt, kommentierte das Ministerium die Zahlen. Im April waren die Produktionszuwächse besonders stark im Energiesektor (plus 4,5 Prozent) und im Baugewerbe (plus 2,6 Prozent). Im wichtigen Industriesektor stieg die Produktion indes nur moderat um 0,5 Prozent. Hier legte nur die Produktion von Vorleistungsgütern zu, während sie bei den Investitionsgütern und im Konsumgüterbereich rückläufig war.
In dem vergleichsweise schwachen Ergebnis der Industrieproduktion sahen Ökonomen auch den einzigen Wermutstropfen. Insgesamt wurden die Zahlen aber positiv bewertet. Wegen der sehr guten Auftragslage dürfte die Gesamtproduktion in nächster Zeit weiter steigen, hiess es bei der Postbank. Auch die Commerzbank beurteilte die Aussichten gut: «Die deutsche Industrie erholt sich kräftiger als bislang unterstellt. Dies erhöht die Chancen, dass die deutsche Wirtschaft nicht nur im laufenden Quartal kräftig wächst, sondern auch im zweiten Halbjahr hohe Zuwachsraten verzeichnet.»
ZWEIMONATSVERGLEICH
Im aussagekräftigeren Zweimonatsvergleich (März/April gegenüber Januar/Februar) zeigt der Trend klar nach oben: In dieser Abgrenzung ergab sich ein Produktionszuwachs um 4,7 Prozent. Nach dem harten Winter fiel das Plus besonders stark im Baugewerbe aus (plus 26,1 Prozent). Im Jahresvergleich ergab sich im Zweimonatsvergleich ein kräftiger Anstieg der Gesamtproduktion um 11,0 Prozent.
Die Entwicklung im Überblick
Gesamtproduktion
April Prognose Vormonat
Monatsvergleich +0,9 +1,0 +4,3r
Jahresvergleich +13,3 +12,1 +9,0r
(r=revidiert; in Prozent)
/bgf/jha/

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