Einigung im französischen Atom-Streit zwischen Areva und EdF
PARIS (awp international) – Der französische Atomkonzern Areva und der Energieriese Electricite de France (EdF) haben im wochenlangen Streit um die Aufbereitung von Kernbrennstoffen eine Einigung erzielt. Wie die Unternehmen am Freitagabend in Paris mitteilten, wird EDF künftig wie ursprünglich vorgesehen 1050 Tonnen gebrauchten Brennstoff pro Jahr zur Areva-Wiederaufarbeitungsanlage La Hague liefern. Die Menge von plutoniumhaltigen MOX-Brennelementen, die zur Anlage Melox im Süden des Landes gebracht wird, soll sich von jährlich 100 auf 120 Tonnen erhöhen. EDF wollte eigentlich von einstigen Vereinbarungen abrücken und weniger abgenutzte Brennelemente aufbereiten lassen. Zudem wollte das Unternehmen den Preis drücken.
Der Streit um die Brennstoff-Aufbereitung war mit der Zeit eskaliert. Areva stellte vorübergehend die Lieferung von Kernbrennstoff für die 58 EDF-Reaktoren ein. Ausserdem stoppte das Unternehmen die Abnahme des ausgebrannten Urans. Schliesslich schaltete sich Premierminister François Fillon ein und forderte die Unternehmen auf, innerhalb von knapp zwei Wochen eine Lösung zu finden. Fillon liess am Freitagabend mitteilen, er begrüsse die Einigung. Sie festige die Stellung des Areva-Werks in La Hague und ermögliche Effizienzsteigerungen, von denen auch EDF profitiere.
Zu Einzelheiten des neuen Abkommens machten die beiden Unternehmen keine Angaben. Keine Einigung gab es zunächst über die Anreicherung von Uran durch die Areva-Tochter Eurodif./hs/DP/ck