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EU/Kommission: Keine Rezession im Euroraum – Prognosen aber deutlich gesenkt

BRÜSSEL (awp international) – Die Europäische Kommission geht trotz eines deutlich schwächeren Wachstums nicht von einer Rezession im Euroraum aus. Die bereits im Frühjahr vorhergesagte Abschwächung der Konjunktur dürfte sich verstärken, werde aber keinen Rückfall in die Rezession bewirken, heisst es in der Herbstprognose der EU-Kommission vom Donnerstag. Allerdings werde das Wachstum bis zum Jahresende nahezu zum Erliegen kommen.
Die Prognose für das Jahreswachstum liegt zwar nach wie vor bei 1,6 Prozent, was vor allem auf den starken Jahresstart zurückzuführen ist. Für die zweite Jahreshälfte wurden die Prognosen aber stark gesenkt. So erwartet die Kommission für das dritte und vierte Quartal Wachstumsraten von 0,2 Prozent und 0,1 Prozent. Das Wachstum dürfte sich damit nur knapp über Stagnation bewegen. Die Inflation wird sich laut Kommission stärker abschwächen als bisher erwartet.
Die weiteren Aussichten schätzt die EU-Kommission ähnlich wie die Europäische Zentralbank (EZB) ein: Während die Wachstumsrisiken abwärts gerichtet seien, seien die Inflationsgefahren nun ausgewogen. Mit entsprechenden Äusserungen hatte EZB-Chef Jean-Claude Trichet Anfang September eine längere Zinspause im Währungsraum signalisiert./bgf/jkr

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