EU zieht durchzogene Bilanz über Umweltzustand in Europa
(Keystone-SDA) Bern – Die EU zieht in ihrem am Dienstag veröffentlichten Umweltbericht eine durchzogene Bilanz über den Umweltzustand in Europa und fordert eine effizientere Nutzung der natürlichen Ressourcen. Auch in der Schweiz besteht Handlungsbedarf.
Laut der Europäischen Umweltagentur bleibt die zunehmende Beanspruchung der natürlichen Ressourcen für Güterproduktion und Konsum Hauptgrund für die Verschlechterung der Umwelt, wie das Bundesamt für Umwelt (BAFU) am Dienstag in einer Medienmitteilung schreibt. Die Schweiz arbeitete erstmals vollberechtigt am EU-Umweltbericht mit.
Fortschritte verzeichnete die EU-Agentur bei den Treibhausgasen, die bis Ende 2009 gegenüber 1990 um 17 Prozent zurückgegangen sind. Auch gebe es mehr Schutzgebiete als bisher: Rund 18 Prozent der EU-Landfläche seien mittlerweile geschützt.
In diesen Bereichen gehöre die Schweiz nicht zu den am weitesten fortgeschrittenen Ländern, schreibt das BAFU. Das Amt rechnet damit, dass die Schweiz das Ziel einer Treibhausgas-Reduktion um acht Prozent bis 2012 nicht erreichen wird.
Zudem seien nur etwas mehr als sechs Prozent der Landfläche geschützte Gebiete. Gute Ergebnisse könne die Schweiz jedoch beim Abfallrecycling und beim Gewässerschutz vorweisen, schreibt das BAFU.
Um die natürlichen Ressourcen effizienter zu nutzen und damit die Umweltqualität zu verbessern, will die EU eine «grünere» Wirtschaft schaffen. Auch der Bundesrat sprach sich laut BAFU im letzten Oktober in diesem Sinne aus, indem er den Schwerpunkt auf die Entwicklung sauberer Technologien und die effiziente Nutzung der Ressourcen legte.
Grundlage für den Bericht «Die Umwelt in Europa – Zustand und Ausblick 2010» waren laut BAFU vergleichbare Daten, die 38 Staaten geliefert hatten.