EURO-KRISE/EU-Task-Force will Griechenland Empfehlungen gegen Rezession geben
ATHEN (awp international) – Die «Task Force» der EU für Griechenland will dem hochverschuldeten Land bis Ende Oktober ihre Empfehlungen zur Überwindung der hartnäckigen Rezession vorlegen. Das kündigte der Chef der «Task Force», Horst Reichenbach, am Mittwoch bei einem Seminar der griechisch-deutschen Handelskammer in Athen mit. Reichenbach bescheinigte den Griechen, sie hätten vieles erreicht, was aber in einigen Fällen im Rest Europas nicht bekannt sei.
Unterdessen gibt es widersprüchliche Angaben, wann die «Troika» aus EU, EZB und IWF ihre Gespräche in Athen wiederaufnimmt. Das Urteil der «Troika» ist Voraussetzung für die für September geplante nächste Teilzahlung aus dem ersten, 110 Milliarden Euro schweren Hilfspaket für Griechenland. Nach Angaben des Finanzministeriums in Athen sollen die Gespräche am Montag wieder aufgenommen werden. Der Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn sagte dagegen in Brüssel: «Es gibt bisher kein Datum.»
Auf die Frage nach der Möglichkeit einer Insolvenz Griechenlands sagte Reichenbach: «Ich kann nicht einschätzen, ob es einen Plan B gibt. Ich bin hier um den Plan A in die Tat umzusetzen.» Die Arbeitsgruppe – etwa 30 Mitarbeiter – soll nach einem von der EU entworfenen Plan den griechischen Behörden Wege und Methoden zeigen, wie Wachstum gefördert und Arbeitslosigkeit verringert werden kann. Darüber hinaus sollen die Experten den Griechen zeigen, wie man schneller an Geld aus milliardenschweren EU-Fördertöpfen kommt. Zudem sollen die Experten die Griechen bei der geplanten Privatisierung oder den Verkauf staatlicher Unternehmen und Ländereien beraten. Dadurch sollen 50 Milliarden Euro in die Staatskassen fliessen. /tt/DP/jsl