Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

ewz beteiligt sich an spanischem Sonnenkraftwerk

Zürich (awp/sda) – Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) beteiligt sich zu 10 bis 15% an einem Solar-Kraftwerk im Südosten Spaniens. Der Gemeinderat bewilligte am Mittwoch mit 95 zu 22 (SVP-)Stimmen einen Objektkredit von 19,54 Mio CHF.
Noch ist das Kraftwerk “Puerto Errado 2” (PE 2) in der Region Murcia im Bau. Die Fertigstellung ist für 2012 vorgesehen und im gleichen Jahr soll es ans Stromnetz angeschlossen werden. Die Nutzungsdauer beträgt 40 Jahre.
Entstehen wird laut stadträtlicher Weisung ein Sonnenkraftwerk, mit einer elektrischen Leistung von 30 Megawatt. Auf einem Kollektorenfeld von rund 60 Hektaren sollen jährlich rund 48 Gigawattstunden Strom produziert werden. Dies entspricht dem Stromverbrauch von rund 17’800 Zürcher Haushalten.
Kurz- und mittelfristig mache der Stromtranfer aus Spanien wirtschaftlich keinen Sinn, räumt der Stadtrat in der Weisung ein. Zu teuer seien die spanischen Einspeisevergütungen. Langfristig allerdings dürften diese Preise sinken: “dann werden Verhandlungen über einen allfälligen Strombezug aufgenommen”.
Die Beteiligung steht im Zusammenhang mit dem Prinzip der Nachhaltigkeit und der 2000-Watt-Gesellschaft. Das Stimmvolk hatte sich im November 2008 deutlich dafür ausgesprochen. Auch andere Schweizer Gesellschaften machen mit bei dem Projekt, unter anderem die Industriellen Werke Basel und die Genossenschaft Elektra Baselland.
Gegen die Vorlage sprach sich einzig die SVP aus, die in der Kommission noch dafür gewesen war. Es gebe zu viele Unklarheiten, sagte ein Sprecher. Es sei unter anderem zu befürchten, “dass Spanien das ewz über den Tisch zieht”.
Vertreter der anderen Fraktionen stellten zwar gewisse Unwägbarkeiten und Risiken nicht in Abrede. Es sei aber gut und wichtig, Neues zu wagen und Erfahrungen mit erneuerbaren Energien zu sammeln. Es handle sich um eine Investition in die Zukunft.
Stadtrat Andres Türler erklärte, das ewz werde langfristig “Mittel und Wege finden”, um den Strom “auf vernünftige Art” nach Zürich bringen. Das vorliegende sei mit Sicherheit kein “08-15-Projekt” – es gebe aber “nicht unendlich viele gute Projekte in Europa” – heute bestehen schon mehrere Beteiligungen im Ausland. Das ewz habe nun diese Chance gepackt. eh.textende
cf

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft