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EZB setzt Ratinganforderungen für griechische Anleihen bis auf weiteres aus

FRANKFURT (awp international) – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Minimalanforderungen bei Ratings für griechische Staatsanleihen in ihrem Offenmarktgeschäft mit Geschäftsbanken ausgesetzt. Die Aussetzung gelte «bis auf weiteres», teilte die EZB am Montag in Frankfurt mit. Als Begründung führt die Notenbank das am Wochenende ausgehandelte Sparprogramm Athens an, das die EZB als «angemessen» beurteilt. Die positive Beurteilung und die starke Verpflichtung der griechischen Regierung seien die Grundlage für die Aussetzung.
Derzeit gilt für alle Staatsanleihen im Euroraum eine Ausnahmeregelung, wonach die Papiere anstatt eines erstklassigen Ratings eine Mindestbewertung von lediglich «BBB-» aufweisen müssen, um im Refinanzierungsgeschäft zwischen EZB und Geschäftsbanken anerkannt zu werden. Diese Ausnahmeregelung sollte ursprünglich Ende 2010 auslaufen. Die EZB hatte diese Regelung erst kürzlich verlängert und ein Abschlagssystem für Anleihen zweitklassiger Bonität eingeführt. Nach der nunmehr beschlossenen Aussetzung der Rating-Vorschriften für Griechenland bleiben Athener Staatsanleihen selbst bei weiteren Bonitätsherabstufungen von Ratingagenturen in jedem Fall refinanzierungsfähig./bf/tw

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