Flughafen Zürich/Ausländische Taxifahrer protestieren gegen 90-Tage-Vorschrift
Zürich (awp/sda/apa) – Österreichischen und deutsche Taxifahrer-Verbände haben eine gemeinsame Protest-Resolution gegen die ab 2012 am Flughafen Zürich geltende 90-Tage-Regelung ans Bundesamt für Verkehr geschickt. Die deutschen und österreichischen Verbände bezeichnen die Regelung als unangemessen und lebensfremd.
Ab Juli 2012 dürfen Taxis aus Österreich und Deutschland nur noch während 90 Tagen pro Jahr Fahrgäste an den Flughafen Zürich bringen und von dort auf Bestellung abholen. Nach diesen 90 Tagen bleibt das Bringen erlaubt, jedoch nicht das Abholen.
«Auf den Punkt gebracht fordern wir die Rücknahme des neuen Regimes. Wir setzen uns dafür ein, dass es beim uneingeschränkten Zugang der westösterreichischen und süddeutschen Taxiunternehmen bleibt», erklärten am Freitag Anton Eberl, Fachverbandsobmann in der Wirtschaftskammer Österreich, und Fred Buchholz vom Deutschen Taxi- und Mietwagenverband in einem Communiqué.
Hintergrund des mittlerweile seit rund einem Jahr andauernden Zwists sind zwei mehr als 50 Jahre alte bilaterale Abkommen der Schweiz mit Deutschland und Österreich. Darin wird Taxifahrern aus beiden Nachbarländern die grenzüberschreitende, gewerbsmäßige Abholung von Fahrgästen am Züricher Flughafen untersagt.
Jahrzehntelang wurde diese alltägliche Praxis nicht beanstandet, da die Abkommen in Vergessenheit geraten waren. Erst 2010 wurde man in der Schweiz wieder daran erinnert. Bund, Kanton Zürich, die Stadt Kloten und der Flughafen einigten sich nach langen Diskussionen im Juli 2011 die erwähnte 90-Tage-Einschränkung.