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Genfer Polizist wegen Rasens auf Verbrecherjagd verurteilt

Wegen Tempoexzess auf Verfolgungsjagd: In Genf ist ein Polizist zu einer bedingten Gefängnisstrafe von einem Jahr verurteilt worden. (Symbolbild) Keystone/MARTIAL TREZZINI sda-ats

(Keystone-SDA) Ein Genfer Polizist ist wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung bei einer Verfolgungsjagd zu einer bedingten Gefängnisstrafe von einem Jahr verurteilt worden. Der Mann war während des Einsatzes auf einer auf 50 km/h begrenzten Strasse mit 126 km/h geblitzt worden.

Der Fahrer will gegen das Urteil des Genfer Polizeigerichts Rekurs einlegen, wie sein Anwalt Jacques Roulet am Donnerstag der Agentur Keystone-SDA sagte. «Mein Mandant wird verurteilt wie jeder gewöhnliche Fahrer, der sich in einer 50 km/h-Zone wie ein Idiot verhält», bestätigte er Berichte der Zeitungen «Le Temps» und «Tribune de Genève».

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Das Gericht habe die Strafe ohne jegliche Mässigung hinsichtlich der Funktion und des Auftrags des Polizeibeamten beibehalten, kritisierte er das Urteil.

Der Polizist, damals noch in Ausbildung, war im Februar 2017 an einer Verfolgungsjagd mit Sirene und Blaulicht beteiligt. Ziel des Einsatzes war es, als gefährlich eingestufte Einbrecher abzufangen. Dabei wurde sein Fahrzeug mit 76 km/h zuviel auf dem Tachometer geblitzt.

Die Anklage stützt sich auf den Raserartikel im Strassenverkehrsgesetz, der auch für Polizisten angewendet wird. In diesem Fall vertraten die Richter die Ansicht, dass der Zweck des Tempoüberschreitung darin bestand, Einbrecher abzufangen und nicht darin, Menschenleben zu retten.

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