Griechen streiken erneut gegen Sparpläne: Tränengaseinsatz in Athen
(Keystone-SDA) Athen – Bei neuen Protesten gegen die Sparpolitik in Griechenland ist es zu Zusammenstössen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen. Nach Angaben von Augenzeugen gingen die Sicherheitskräfte mit Tränengas gegen die Protestteilnehmer vor.
Aus den Reihen der Demonstranten flogen Steine und Molotow-Cocktails die Polizei. Nach Angaben der Gewerkschaften nahmen etwa 20’000 Menschen an der Kundgebung im Stadtzentrum von Athen teil. Die Polizei sprach von etwa 10’000 Demonstranten.
Die Gewerkschaften hatten zu einem landesweiten Streik gegen die von der Regierung verordneten Sparmassnahmen aufgerufen. Der Protest hat das öffentliche Leben weitgehend lahmgelegt.
Betroffen von dem Ausstand tausender Beschäftiger waren auch zahlreiche Touristen. Mehrere Dutzend Inlandflüge und viele Eisenbahn- sowie Fährverbindungen wurden gestrichen.
In Piräus, dem grössten griechischen Hafen, kam es zu Handgemengen, nachdem am frühen Morgen etwa 500 Arbeiter Einheimischen und Touristen den Zugang zu Fähren versperrten.
Die weltberühmte Akropolis von Athen blieb für Besucher ebenso geschlossen wie ein nahe gelegenes Museum. Banken und Behörden öffneten nicht, Spitäler arbeiteten mit einer Notbesetzung. Auch Journalisten traten in den Ausstand, so dass kaum Nachrichten verbreitet wurden.
Es war die fünfte grosse Streikaktion gegen die drastische Sparpolitik der Athener Regierung. Die Griechen müssen bis Ende 2012 rund 30 Milliarden Euro sparen.