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Japaner zahlen 400 Millionen Dollar für iPhone-Spieleentwickler

NEW YORK/BERLIN (awp international) – 400 Millionen Dollar für einen Entwickler von iPhone-Spielen: Der Preis zeigt, wieviel Potenzial und Erwartungen inzwischen in dem Geschäft stecken. Der japanische Spielespezialist DeNa kündigte am Dienstag an, zunächst 300 Millionen Dollar an Anteilseigner und Mitarbeiter der US-Firma ngmoco auszuschütten. Die Auszahlung weiterer 100 Millionen Dollar ist an das Erreichen bestimmter Ziele bis Ende 2011 gebunden.
DeNa spezialisiert sich auf sogenannte Social Games – Spiele, die in Online-Netzwerken wie Facebook gespielt werden. Das wohl bekannteste Beispiel ist die Agrar-Simulation «Farmville» der US- Firma Zynga. Sein Unternehmen wolle die weltweite Nummer eins bei mobilen Spielen werden, sagte DeNa-Gründer und -Chef Tomoko Namba der «New York Times».
Der Kaufpreis von bis zu 400 Millionen Dollar wirkt umso heftiger, da die meisten ngmoco-Spiele gratis oder zu Preisen wie 0,99 Dollar vertrieben werden. Immerhin wurden die Titel der Übernahmeankündigung zufolge insgesamt mehr als 60 Millionen Mal heruntergeladen. Demnächst will ngmoco auch Spiele für das Google-Betriebssystem Android anbieten. Zum Unternehmen gehört zudem die Spiele-Netzwerk Plus+ mit 13,5 Millionen registrierten Nutzern. DeNa selbst betreibt in Japan die Spieleplattform Mobage.
Die «New York Times» zitierte Schätzungen der Marktforschungsfirma Screen Digest, die mit Social Games zum Jahr 2014 einen Umsatz von 1,5 Milliarden Dollar erwartet – gegenüber 640 Millionen Dollar 2009. DeNa wolle im laufenden Jahr den Umsatz auf umgerechnet mehr als eine Milliarde Dollar verdoppeln, sagte Namba.
Ein Spitzengeschäft machte die Investorenfirma Kleiner Perkins beim Verkauf von ngmoco. Sie hielt ein Viertel der Anteile und kann folglich mit bis zu 100 Millionen Dollar rechnen. Dabei habe Kleiner Perkins insgesamt nur etwa zehn Millionen Dollar in ngmoco gesteckt, schrieb das Technologieblog «TechCrunch». Damit wäre auf einen Schlag der gesamte erste «iFund»-Topf abbezahlt, aus dem Kleiner Perkins in insgesamt 14 Entwickler von iPhone-Programmen investierte./so/DP/stb

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