Jeder zehnte Soldat erscheint nicht zum «Obligatorischen»
(Keystone-SDA) Bern – Zwischen 15’000 und 17’000 Soldaten schwänzen jedes Jahr das «Obligatorische». Das Versäumen der obligatorischen Schiesspflicht spülte in den Jahren 2008 und 2009 jeweils über drei Millionen Franken Bussgelder in die Kassen der Kantone.
Im Jahr 2008 waren fast 163’000 Wehrpflichtige dazu aufgerufen, das «Obligatorische» zu schiessen. Davon hätten rund 16’800 die Übung versäumt, bestätigte das Eidgenössische Verteidigungsdepartement (VBS) eine Vorabmeldung der Sendung «10vor10» im Schweizer Fernsehen SF. Somit schwänzten rund zehn Prozent die Schiessübung.
Ein ähnliches Bild ergibt die VBS-Statistik für das Jahr 2009: Rund 164’000 Personen hätten die obligatorische Schiesspflicht erfüllen sollen, fast 15’000 erschienen jedoch nie an einem Schiessstand – ohne Begründung.
Und auch im zu Ende gehenden Jahr 2010 sieht es nicht besser aus: Gemäss Stand von Anfang Dezember ist von über 18’000 Soldaten die Erfüllung der Wehrpflicht noch nicht registriert.
Bussen ab 100 FrankenDas Versäumnis ist nicht ganz billig: Im ersten Jahr verrechnen die kantonalen Militärbehörden den Ungehorsamen üblicherweise eine Busse von 100 Franken, wie das VBS auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA mitteilte.
Im zweiten Jahr kostet das Schwänzen des «Obligatorischen» bereits 200 Franken; im dritten Jahr 400 und im vierten Jahr 800 Franken. Im fünften Jahr wird das Versäumnis an die Militärjustiz weitergeleitet.
2008 sind Bussen von über 3,6 Millionen Franken ausgesprochen worden. Im Jahr 2009 kamen 3,3 Millionen Franken zusammen.