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K+S konkretisiert Prognosen – Operativ weiter auf Wachstumskurs (2. AF)

(Neu: Aussagen Konzernchef, Aktienkurs, Analysten)
KASSEL (dp-AFX) – Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S hat nach einem robusten zweiten Quartal seine Prognose für 2011 konkretisiert. «Die positive Entwicklung dürfte sich auch im zweiten Halbjahr fortsetzen», sagte K+S-Chef Norbert Steiner am Donnerstag. Er sieht die Verwerfungen an den Finanzmärkten gelassen. Die anhaltend hohe Nachfrage habe zu weltweit steigenden Preisen für Düngemittel geführt. Belastet wurde der Dax-Konzern im zweiten Quartal allerdings durch den Verkauf des Herstellers von Dünger und Blumenerde Compo. Operativ sind die Kasseler aber weiter klar auf Wachstumskurs. Die Aktie geriet in einem schwachen Markt dennoch stark unter Druck.
«Aus heutiger Sicht gehen wir nicht davon aus, dass sich die Verwerfungen signifikant auf unser Geschäft auswirken werden», sagte Teiner mit Blick auf die jüngsten Turbulenzen an den Aktienmärkten. Mit etwas Distanz sei festzustellen, dass sich die Getreidepreise während der letzten Wochen nicht wesentlich verändert hätten und sich weiterhin auf einem durchaus attraktiven Niveau bewegten. Dies gelte auch für die Preissignale für die kommenden zwei Jahre. Das Umfeld für Düngemittel bleibe somit positiv, erklärte Steiner. Auch der Konkurrent Potash hatte Ende Juli angesichts der starken Düngernachfrage nach einem Rekordquartal seine Prognose erhöht.
KONKRETE PROGNOSEN FÜR 2011
Für 2011 zeigte sich Steiner unverändert optimistisch. Er erwartet nun einen Umsatz von 5,0 bis 5,30 (Vorjahr: 4,63 Mrd ohne Compo) Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT I) dürfte zwischen 0,95 und 1,05 Milliarden Euro liegen (Vorjahr 714,5 Mio Euro). Bereits nach dem ersten Quartal hatte der Konzern die Prognosen angehoben. Nach der Normalisierung der Düngernachfrage 2010 sei im laufenden Jahr mit einer weiter steigenden Nachfrage zu rechnen, hiess es. Die Agrarpreise böten trotz der Abschwächung im Juni weiterhin Anreize, den Ertrag durch mehr Düngung zu steigern. Der Weltkaliabsatz dürfte deshalb 2011 bei rund 58 Millionen bis 60 Millionen Tonnen (58,3) liegen, bekräftigte er. Die Auslastung bleibe hoch.
Auch im zweiten Quartal blieb der Konzern operativ auf Kurs. Der Umsatz legte dank einer starken Düngernachfrage um elf Prozent auf 1,05 Milliarden Euro zu. Das operative Ergebnis erhöhte sich ebenfalls kräftig. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und vor Bewertungsveränderungen von Derivaten (EBIT I) legte um gut 38 Prozent auf 192 Millionen Euro zu. Das bereinigte Konzernergebnis im fortgeführten Geschäft wuchs um 48 Prozent auf 126,8 Millionen Euro. Dabei sind die verkauften Compo-Aktivitäten nicht mehr berücksichtigt. Im zweiten Quartal belastete der Compo-Verkauf das bereinigte Konzernergebnis um rund 100 Millionen Euro. Insgesamt sank damit das bereinigte Konzernergebnis auf 29,2 (97,5) Millionen Euro. Im fortzuführenden Geschäft ergab sich unterdessen ein Plus von knapp 50 Prozent auf 126,8 Millionen Euro.
AKTIE UNTER DRUCK
Am Finanzmarkt war die Reaktion negativ: Die Aktien büssten 1,83 Prozent auf 41,55 Euro ein, während der Dax um 0,64 Prozent auf 5.577,53 Punkte nachgab. Die Bilanz ist vom Verkauf der Sparte Compo geprägt und daher laut Händlern auf den ersten Blick sehr schwer zu beurteilen. Sie wurde entsprechend unterschiedlich bewertet. Ein Börsianer stuft sie mit Blick auf das bereinigte Konzernergebnis aus fortgeführter Geschäftstätigkeit «etwas besser als erwartet» ein. Für Analyst Stephan Kippe von der Commerzbank fiel das Zahlenwerk «im Rahmen der Erwartungen» aus. Die Resultate des Düngemittelproduzenten und die operative Gewinnprognose wirken laut WestLB auf den ersten Blick zwar etwas schwächer als erwartet, das sei aber keine Katastrophe, schrieb Analyst Wolfgang Fickus. Die Unicredit bezeichnete die Kennzahlen als solide. 2012 sei allerdings mit sinkenden Kalipreisen zu rechnen.
Bei Stickstoffdüngemitteln rechnet der Konzern für den weiteren Jahresverlauf mit einer hohen Nachfrage. Diese sollte weltweit zu einer guten Auslastung auch dieser Anlagen führen. Die Durchschnittspreise für Stickstoffdüngemittel sollten vor diesem Hintergrund im Vergleich zum Vorjahr auf einem deutlich höheren Niveau liegen. Dies habe auch Auswirkungen auf die Profitabilität. Für 2011 sei ein kräftig wachsendes Ergebnis bei Kali- und Magnesiumprodukten zu erwarten sowie eine kräftigen Verbesserung des operativen Ergebnisses bei Stickstoffdüngemitteln. Das operative Ergebnis des Geschäftsbereichs Salz dürfte hingegen moderat zurückgehen, hiess es./jha/ep/he

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