Mandelas Urenkelin bei Autounfall nach WM-Konzert getötet
(Keystone-SDA) Johannesburg – Der Beginn der ersten Fussball-Weltmeisterschaft auf afrikanischem Boden wird von einer Tragödie überschattet: Der gesundheitlich angeschlagene Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela sagte aus Trauer über den Unfalltod von Urenkelin Zenani seine Teilnahme an der Eröffnungsfeier ab.
Die 13-Jährige war wenige Stunden zuvor bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Sie war auf dem Weg nach Hause vom WM-Eröffnungskonzert in Soweto. Das Fahrzeug hatte sich auf der Autobahn in Johannesburg überschlagen. Der Unfall ereignete sich kurz nach Mitternacht.
Zenani Mandela hatte erst vor wenigen Tagen ihren 13. Geburtstag gefeiert. Sie war eines der neun Urenkelkindern des ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas (1994-99).
Der 91-Jährige erfuhr vom Unglück am frühen Morgen und entschied darauf, nicht im Stadion dabei zu sein, wenn das Fussball-Turnier offiziell eröffnet wird.
Die Polizei nahm den Fahrer des Unfallautos, ein Familienangehöriger, fest und leitete Ermittlungen wegen Totschlags ein. Nach Angaben der Polizei befand sich neben dem Fahrer und Zenani noch eine Frau im Auto.
Es handle sich um ein weibliches Familienmitglied, aber nicht wie zunächst gemeldet um Nelson Mandelas Ex-Ehefrau Winnie Madikizela-Mandela, erklärte die Polizei. Die Frau habe einen Schock erlitten und die Nacht in Spitalpflege verbracht. Sie konnte das Spital im Verlauf des Tages wieder verlassen.
Mandela, der zum dritten Mal verheiratet ist, wurde in seinen ersten beiden Ehen sechs Mal Vater. Eine Tochter starb bereits als Säugling.
Sein erster Sohn, Madiba Thembekili, kam 1969 ebenfalls bei einem Autounfall ums Leben. Mandelas zweiter Sohn, Makgatho, starb 2005 an Aids. Insgesamt hat der Friedensnobelpreisträger zwanzig Enkelkinder und nach dem Tod Zenanis noch acht Urenkel.