Merck erleidet erneut Rückschlag bei Krebsmittel Erbitux
DARMSTADT (awp international) – Der Pharmakonzern Merck KGaA muss für sein Krebsmittel Erbitux einen erneuten Rückschlag hinnehmen. Wie das Darmstädter Unternehmen am Donnerstag mitteilte, hat sich die europäische Arzneimittelbehörde EMEA (European Medicines Agency) gegen den Einsatz des Medikaments bei einer bestimmten Form des Lungenkrebs› ausgesprochen. Bereits im Juli hatte sich die Behörde negativ zum Einsatz von Erbitux bei einer ähnlichen Indikation geäussert. An der Börse wurde die Aktie dafür abgestraft.
Laut Merck hat das wissenschaftliche Komitee der Behörde (CHMP) «den Einsatz von Erbitux (Cetuximab) in Kombination mit platinbasierter Chemotherapie zur Behandlung von Patienten mit EGFR (epidermaler Wachstumsfaktorrezeptor)-exprimierendem, fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) nicht empfohlen». Merck zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung und versicherte, Erbitux auch weiterhin bei der Behandlung unterschiedlicher Krebsarten zu untersuchen.
INVESTOREN HATTEN MIT ZULASSUNG GERECHNET
Die Merck-Aktie schloss mit einem Verlust von 2,4 Prozent bei 64,04 Euro. Vor der Verlautbarung hatte das Papier bei 65,60 Euro notiert. Laut den Analysten der Credit Suisse hatten rund 80 Prozent der Investoren mit einer Zulassung von Erbitux gerechnet.
Erbitux ist insgesamt bereits in 76 Ländern zugelassen. Im vergangenen Jahr spülte Erbitux Merck einen Umsatz von rund 560 Millionen Euro in die Kasse – ein Plus von 20 Prozent. Im ersten Halbjahr 2009 erhöhte sich der Erbitux-Umsatz um 15 Prozent auf 332 Millionen Euro. Durch das EU-Votum vom Juli mussten die Darmstädter ihr Ziel, bis 2010/2011 einen Umsatz von einer Milliarde oder mehr zu erreichen, nach hinten verschieben./edh/das