Migros 2009: Umsatz Detailhandel -2,4% auf 21,04 Mrd CHF (AF)
(Meldung umfassend erweitert)
Zürich (awp/sda) – Die Migros hat im 2009 Detailhandelsmarktanteile eingebüsst: Während Coop und die meisten anderen Konkurrenten ihre Umsätze steigern konnten, fiel der Detailhandelsumsatz des orangen Riesen um 2,4%.
Auch ohne den Preisrückgang beim Benzin und Heizöl hätte die Migros gemäss eigenen Angaben noch eine Umsatzeinbusse von 0,5% hinnehmen müssen. Rückläufig waren die Verkaufssummen hauptsächlich bei den Migros-Genossenschaften, deren Läden mit 15,22 Mrd CHF den Löwenanteil am Migros-Gesamtdetailhandelsumsatz von 21,04 Mrd CHF ausmachen.
Ihr Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 1,1%. Bei der Discount-Tochter Denner dagegen stieg der Umsatz um 2,4% auf 2,76 Mrd CHF. Eine positive Umsatzentwicklung meldete die Migros auch von ihren Obi-Fachmärkten (+7,1%), vom Elektronikanbieter Melectronics (+2%) und von den Sportfachmärkten SportXX (+4,8%).
Zum tieferen Detailhandelsumsatz beigetragen hat aber nicht nur der Lebensmittelbereich: Drastisch eingebrochen ist der Umsatz auch beim Möbelhändler Interio. Er sank um 6,8% auf 260 Mio CHF. Ebenfalls rückläufig waren der Umsatz der Globus-Warenhäuser (-1,1% auf 795 Mio CHF) und beim Bürofachmarkt Office World (-2,7% auf 107 Mio CHF).
Die Migros begründet die Umsatzeinbusse mit den Preisabschlägen im Lebensmittelbereich. Die von den Genossenschaften verkauften Volumen seien gegenüber dem Vorjahr nämlich gestiegen, hiess es im Communiqué vom Montag. Frischprodukte seien 2009 durchschnittlich um 3% günstiger verkauft worden als noch im Vorjahr.
Ingesamt sei das Sortiment der Migros – der Preisrückgang bei Benzin und Heizöl nicht mitgerechnet – um 2% billiger geworden, derweil das Preisniveau der Schweiz nur um 0,5% zurück ging, hält die Migros weiter fest.
Doch nicht nur die günstiger gewordenen Produkte fanden bei der Migros den Weg zu den Kunden: Einen markanten Umsatzwachstum verzeichnete die Migros insbesondere bei den frischen Fertigprodukten (Convenience-Sortiment), Bio-Produkten und in den Bergregionen produzierten Lebensmitteln. So stieg der Umsatz mit der Convenience-Marke «Anna’s Best» um 15%, jener der Bio-Produkte um 6,9% und jener von «Heidi» um 8%.
Der Umsatz der Mineralöltochter Migrol sank bedingt durch den zusammengesackten Erölpreis um mehr als einen Fünftel auf 1,56 Mrd CHF. Harziger als im Vorjahr verlief auch das Reisegeschäft der Migros-Tochter Hotelplan. Ihr Umsatz brach um 16,1% auf 1,618 Mrd CHF ein. Die Migros-Bank dagegen steigerte ihren Geschäftsertrag um 11%.
Positiv entwickelt hat sich auch das Geschäft der Industriebetriebe der Migros wie etwa der Schokoladenfabrik Frey. Sie verzeichneten ein Umsatzplus von 1,6%. Insgesamt sank der Gesamtumsatz der Migros-Gruppe allerdings um 3,1% auf 24,95 Mrd CHF.
rt