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Novartis holt im Rennen um Multiple-Sklerose-Mittel gegenüber Merck auf

Zürich (awp/sda/apa) – Die Novartis AG holt im Wettlauf mit dem deutschen Konkurrenten Merck um ein neues Multiple-Sklerose-Mittel auf. Novartis beantragte in den USA und bei der EU die Zulassung des Medikaments FTY720.
Auf den Markt kommen soll die Tablette in einer Dosierung von 0,5 Milligramm, wie Novartis am Mittwoch bekanntgab. Dies sei das Ergebnis aus zwei spätklinischen Phase-III-Studien. Der Basler Konzern hatte auch eine höhere Dosis von 1,25 Milligramm getestet.
Novartis liefert sich ein Rennen mit dem Darmstädter Merck-Konzern um das erste in Tablettenform zu verabreichende Medikament gegen Multiple Sklerose (MS). Im November hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA den Zulassungsantrag für Mercks MS-Pille Cladribin zurückgewiesen, womit sich der Start im grössten Pharmamarkt der Welt zumindest verzögert.
Den beiden Medikamenten wird Blockbuster-Potenzial zugetraut, also ein Jahresumsatz von 1 Mrd USD oder mehr. Sie würden MS-Patienten grosse Vorteile bieten, weil die bisher verfügbaren Mittel gegen die unheilbare Krankheit gespritzt werden müssen.
Merck und Biogen Idec sind bereits mit Injektionen auf dem auf 8,6 Mrd USD geschätzten Markt der MS-Behandlung vertreten. Zu den Marktführern in diesem Bereich gehören zudem die israelische Teva und Bayer. Weltweit leiden bis zu 2,5 Mio Menschen an der in Schüben auftretenden Krankheit, die das zentrale Nervensystem angreift.
cc

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